Erschienen in:
01.09.2014 | Kalkaneusfraktur | Leitthema
Gelenkerhaltende Korrektur fehlverheilter Kalkaneusfrakturen
verfasst von:
Prof. Dr. S. Rammelt, W. Schneiders, H. Zwipp
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 9/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Fehlverheilte dislozierte Kalkaneusfrakturen führen aufgrund des Verlusts des physiologischen Rückfußhebels, von Knochen- und Weichteilimpingement sowie der häufigen Beteiligung des Subtalargelenks zu einer erheblichen Einschränkung der globalen Fußfunktion. In der Mehrzahl der Fälle kommt es zur raschen Entwicklung einer posttraumatischen Arthrose des Subtalargelenks, sodass die Korrektur der Fehlstellung mit einer Arthrodese des Subtalargelenks kombiniert wird.
Methodik
Gelenkerhaltende Korrekturosteotomien kommen in sorgfältig ausgewählten Fällen bei weitgehend erhaltenen Gelenkflächen, ausreichender Knochenqualität und guter Patientencompliance in Betracht. Besonders geeignet sind extraartikuläre Fehlstellungen und intraartikuläre Fehlstellungen mit Dislokation der kompletten posterioren Gelenkfacette des Subtalargelenks.
Ergebnisse
Unter Beachtung der Indikationskriterien konnten in den bisher publizierten 2 Studien gute funktionelle Ergebnisse erzielt werden. Bei nur einem von 26 Patienten war eine sekundäre Arthrodese des Subtalargelenks erforderlich. Bei Entstehung oder Progredienz einer Arthrose des Subtalargelenks kann – wie auch nach Akutversorgung intraartikulärer dislozierter Kalkaneusfrakturen – am gut rekonstruierten Fersenbein mit guter Erfolgsaussicht eine In-situ-Arthrodese des Subtalargelenks durchgeführt werden.
Schlussfolgerung
In ausgewählten Fällen fehlverheilter intraartikulärer Kalkaneusfrakturen stellen gelenkerhaltende Korrekturosteotomien eine Behandlungsalternative zur Korrekturarthrodese des Subtalargelenks dar.