Erschienen in:
01.06.2009 | Originalien
Anmerkungen zum neuen AASM-Manual
verfasst von:
M.E. Kalkreuth, Medizinisch Technischer Assistent
Erschienen in:
Somnologie
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Ausgabe 2/2009
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Zusammenfassung
Seit 2007 ist das neue AASM-Manual zur Bewertung von Schlaf und assoziierten Ereignissen allgemeiner Standard in der Schlafmedizin. Vergleicht man es mit dem alten Manual von Rechtschaffen u. Kales, so fällt auf, dass einige Regeln übernommen und zum Teil neue (z. B. die kardiologischen Regeln) hinzugefügt worden sind. Die in dieser Arbeit zitierten Regeln für das Auswerten von Schlafstadien (visuelle Regeln) und die kardiologischen Regeln sind in vielen Fällen ungenügend, verwirrend und lückenhaft. Hier wurde ein Formalismus, auf interdisziplinärem Konsens basierend und auf den kleinsten gemeinsamen Nenner reduziert, einer differenzierten, medizinisch sinnvollen Vorgehensweise vorgezogen.
Dabei kann es zu Missverständnissen kommen, was unter Umständen bedeutende Konsequenzen zum Beispiel für die Therapie oder die Prognose eines kardiologisch erkrankten Patienten haben kann. Die technische Aufrüstung der Polysomnographie-Systeme nach Vorgaben des neuen Manuals ist aufwendig und unter Umständen teuer, da ältere Systeme womöglich nicht einfach aufgerüstet, sondern komplett ersetzt werden müssen. Der klinische und wissenschaftliche Nutzen des neuen Manuals ist bisher nicht erwiesen, eine Verbesserung für die Versorgung des Patienten ist nicht zu sehen. Somit handelt es sich beim neuen Manual nicht um einen nennenswerten Fortschritt in der Bewertung von Schlaf und seinen assoziierten Ereignissen.