Erschienen in:
08.11.2018 | Haarentfernung | Leitthema
Antibiotika, Laser und Endoskopie – „new kids on the block“
verfasst von:
Dr. A. Ommer, D. Doll
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Sinus pilonidalis ist eine Erkrankung des Unterhautgewebes, bei dem Infektionen und Haare eine zentrale Rolle spielen. Derzeit stehen verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung, die sich insbesondere in ihrer Invasivität deutlich unterscheiden. Es existiert jedoch kein Verfahren, das alle Vorteile einer hohen Heilungsrate, einer geringen Rezidivrate und minimaler Belastung für den Betroffenen vollkommen erfüllt.
Fragestellung
Unklar ist zum einen der Stellenwert der Antibiotikagabe als unterstützende Maßnahme zu operativen Verfahren. Als neue minimal-invasive Verfahren wurden endoskopische Techniken und die Anwendung des Lasers zur Behandlung des Sinus pilonidalis eingeführt.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Nach den derzeit vorliegenden Studien kann keine Empfehlung für die Anwendung von Antibiotika als parenterale bzw. enterale Gabe oder als lokale Anwendung gegeben werden; dies muss dem Ermessen und der Erfahrung des Operateurs überlassen werden. Während für die alleinige Behandlung eines Sinus pilonidalis durch eine Laserkoagulation derzeit noch keine ausreichende Evidenz vorliegt, könnte die Laserepilation im Rahmen der postoperativen Rezidivvermeidung durchaus eine Rolle spielen. Studien deuten darauf hin, dass sie anderen Verfahren zur Haarentfernung (Rasur, Cremes) überlegen ist und die Rezidivrate senken kann. Eine Anwendung könnte insbesondere bei Problemfällen erwogen werden. Für die endoskopischen Techniken ist derzeit ebenfalls keine abschließende Bewertung möglich. Es handelt sich um ein minimal-invasives Verfahren, das seine Vorteile gegenüber der wesentlich einfacher und kostengünstiger durchzuführenden Pit-Picking-Methode erst noch unter Beweis stellen muss.