Erschienen in:
05.12.2017 | Therapie des Vorhofflimmerns | kurz notiert
Antikoagulans reduziert die Krebsinzidenz
verfasst von:
Judith Neumaier
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
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Ausgabe 8/2017
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Auszug
Bei über 50-Jährigen scheint die Anwendung des Vitamin-K-Antagonisten Warfarin mit einem geringeren Krebsrisiko assoziiert zu sein. Daten einer aktuellen Studie zufolge gingen das Gesamtkrebsrisiko (Inzidenzratenverhältnis [IRR] 0,84) wie auch das Risiko für die drei häufigsten Tumoren (Prostatakrebs: IRR 0,69; Lungenkrebs: IRR 0,80; Brustkrebs bei Frauen: IRR 0,90) bei Patienten mit Warfarin-Therapie im Vergleich zu Personen, die nicht mit Warfarin behandelt wurden, zurück [Haaland GS et al. JAMA Intern Med. 2017; Nov 6 (Epub ahead of print)]. Bei Patienten, die Warfarin zur Behandlung von Vorhofflimmern oder Vorhofflattern erhielten, sanken das Gesamtkrebsrisiko (IRR 0,62) sowie das Risiko von Lungen-, Prostata-, Brust- und Darmkrebs. In der Beobachtungsstudie waren Daten von 1,25 Millionen Menschen in Norwegen analysiert worden, die zwischen 1924 und 1954 geboren waren und in das nationale norwegische Register aufgenommen wurden. Im Tiermodell inhibierte Warfarin die AXL-Rezeptor-Tyrosinkinase-abhängige Tumorentstehung und verstärkte die Antitumorimmunantwort in Konzentrationen, die unterhalb der Dosen lagen, die für die Antikoagulation verwendet werden. …