Erschienen in:
01.02.2016 | Apoplex | Leitthema
Möglichkeiten der Schlaganfallversorgungsforschung
Analyse von Routineparametern der Qualitätssicherung in der Neurologie
verfasst von:
Dr. C. Gumbinger, Prof. Dr. P. A. Ringleb
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Parallel zur Einführung der Thrombolysetherapie des akuten Hirninfarkts wurde in Baden-Württemberg ein flächendeckendes Schlaganfallkonzept mit Einführung von Stroke-Units eingeführt, das seit Jahren von einem Schlaganfallregister begleitet wird. Anhand von zwei beispielhaften Analysen werden die Möglichkeiten der Schlaganfallversorgungsforschung mittels des Registers aufgezeigt.
Methodik
Es werden retrospektive Datenanalysen eines konsekutiven Registers vorgestellt, das Daten von allen stationär in Baden-Württemberg behandelten Schlaganfallpatienten enthält. In dieses Register werden Patienten aufgenommen, soweit diese in einen Zeitraum < 7 Tage nach Auftreten der Schlaganfallsymptome in ein Krankenhaus aufgenommen worden sind. Es wurden Daten aus dem Zeitraum 2008–2012 analysiert.
Ergebnisse
Die beispielhafte Analyse zu dem zeitabhängigen Effekt der Thrombolyse zeigt, dass auch in der klinischen Routine eine frühere Thrombolyse mit einem besseren klinischen Ergebnis assoziiert ist. Die Analyse zur Darstellung der Thrombolyseraten in Abhängigkeit von den Versorgungsstufen der Stroke-Unit zeigt erhebliche Unterschiede insbesondere bei Patienten > 80 Jahre und mit vorbestehender Behinderung auf.
Diskussion
Die vorgestellten Arbeiten zeigen beispielhaft die Möglichkeiten der neurologischen Versorgungsforschung durch Analyse von Routineparametern der Qualitätssicherung. Das Schlaganfallkonzept Baden-Württemberg begünstigt nicht nur eine gute flächendeckende Patientenversorgung, sondern bietet durch die Besonderheit der regionalen Zuständigkeit auch eine herausragende Möglichkeit zur vaskulären Versorgungsforschung.