Erschienen in:
02.02.2018 | Arthroskopie | CME
Arthroskopische suprapektorale Tenodese der langen Bizepssehne am Schultergelenk
verfasst von:
Dr. B. Finke, W. Petersen
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Operationsziel
Ziel einer Tenotomie der langen Bizepssehne ist es, eine schmerzhafte Pathologie im proximalen Bereich der Sehne zu beheben. Durch die Tenodese der Sehne kann die Kosmetik und Funktion des Musculus biceps brachii erhalten werden.
Indikationen
Partialruptur oder Tendopathie der langen Bizepssehne, Verletzungen im Bereich des Ankers der langen Bizepssehne (SLAP-Läsionen; SLAP: „superior labrum anterior posterior“), Läsionen des Pulley-Systems.
Kontraindikationen
Infekte oder Tumoren im Operationsbereich, fehlende lange Bizepssehne im Sulcus intertubercularis.
Operationstechnik
Schulterarthroskopie über das dorsale Standardportal in Beach-chair-Lagerung. Anteroinferiores Arbeitsportal. Diagnostischer Standardrundgang. Prüfen der Stabilität des Bizepsankers und des Pulley-Systems mit dem Tasthaken. Darstellen des extraartikulären Anteils der langen Bizepssehne mit dem Tasthaken. Eine Verlaufsbeurteilung kann durch Zug an der Sehne in das Gelenk erfolgen. Anterolaterales Arbeitsportal über dem Sulcus intertubercularis. Ursprungsnahe Tenotomie der Sehne und Ausleiten nach anterolateral. Armieren der Sehne mit Krackow-Nahttechnik. Anfrischen des Sulcus intertubercularis. Fixieren der Sehne im Sulcus intertubercularis mit einem knotenlosen Anker.
Weiterbehandlung
Ruhigstellung mittels Armschlinge für 3 Wochen, 6 Wochen keine forcierte Ellenbogenflexion und Unterarmsupination, 2 Wochen aktiv-assistierte Mobilisation der Schulter bis zur Horizontalen, 30°-Außenrotation, Innenrotation frei.
Ergebnisse
Die in der Literatur publizierten Ergebnisse zeigen, dass die epiossäre Ankertenodese zur Verbesserung der klinischen Scores (prä- vs. postoperativ), zu einem besseren kosmetischen Ergebnis und zu einer niedrigeren Rerupturrate als die Weichteiltenodese führt.