Erschienen in:
01.06.2009 | Originalarbeit
Arthroskopische Revisionsstabilisierung der Schulter mit Fadenankern
verfasst von:
Dr. A.P. Mehling, T. Stein, N. Hawi, C. Reck, I. Mehling, A. Jäger
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 2/2009
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Zusammenfassung
Fragestellung
Stellt die arthroskopische Revisionsstabilisierung der Schulter mittels Fadenankern eine erfolgversprechende Alternative zur offenen Restabilisierung dar?
Die erfolgreiche operative Stabilisierung der Schulter stellt immer noch ein herausforderndes Problem dar. Zahlreiche, meist arthroskopische Verfahren unter Verwendung von Fadenankern zur Erststabilisierung haben sich etabliert. In der Literatur werden jedoch unterschiedlich hohe Reluxationsraten von bis zu 49% angegeben. Bei diesen schwierigen Revisionsfällen galt bisher die offene Stabilisierung als Goldstandard.
Material und Methode
Im Zeitraum von 2001 bis 2007 wurden 21 Patienten nach arthroskopischer Revisionsstabilisierung des Glenohumeralgelenks mit Fadenankern retrospektiv untersucht. Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum lag bei 2,8 Jahren (6 Monate bis 6,2 Jahre). Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Operation lag bei 27,8 Jahren (17–34 Jahre). Präoperativ wurde bei allen Patienten eine Magnetresonanztomographie (MRT) der Schulter zur Diagnostik und Indikationsstellung durchgeführt. Die Patienten wurden klinisch nachuntersucht und es erfolgte eine MRT-Kontrolle. Des Weiteren wurden Diabilities of the Arm, Shoulder and Hand (DASH) Score, American Shoulder and Elbow Surgeons Standardized Assessment Form (ASES) Score und modifizierter Constant Murley Score erhoben (CMS). Die MRT-Untersuchungen wurden von einem unabhängigen Radiologen beurteilt.
Ergebnis
Es zeigte sich eine statistisch signifikante Differenz hinsichtlich prä- und postoperativer Stabilität. Eine statistisch signifikante Korrelation zwischen der Anzahl der Luxationen, dem Zeitraum zwischen Luxation und Stabilisierung und klinischem Outcome konnte nicht nachgewiesen werden. Die MRT-Untersuchungen zeigten eine gute Rekonstruktion des Labrums. Der CMS stieg von 72 Punkten präoperativ auf 90 Punkte postoperativ, der ASES-Score von 59 auf 88 Punkte. Der DASH-Score fiel von 42 auf 9 Punkte. Es gab keine weiteren Luxationen im nachuntersuchten Kollektiv. Bei Befragung würden sich alle Patienten erneut der Operation unterziehen.
Zusammenfassung
Das klinische Outcome nach arthroskopischer Revisionsstabilisierung im dargestellten Patientengut ist hinsichtlich der Reluxationsraten zum Zeitpunkt der Follow-up-Untersuchung den bisher veröffentlichten klinischen Ergebnissen nach offener Revisionsoperation mindestens ebenbürtig. Wir sehen hierin bei geeigneter Technik eine Alternative zu den offenen Verfahren.