Zum Inhalt
Manuelle Medizin

Atlastherapie nach Arlen: 3-Zeichen-Test statt Röntgen

Ergebnisse einer multizentrischen Studie

  • 01.10.2015
  • Originalien
Erschienen in:

Zusammenfassung

Hintergrund

Zur Bestimmung der therapeutischen Impulsrichtung bei der Atlastherapie nach Arlen gilt die Anfertigung einer a.-p.-Röntgenaufnahme des zervikookzipitalen Übergangs traditionell als unverzichtbar. Überlegungen zum Strahlenschutz sowie technische und ökonomische Aspekte förderten die Suche nach einer klinischen Methode, die in der Lage ist, die radiologische Untersuchung zu ersetzen. Zur Diskussion stand der manualdiagnostische 3-Zeichen-Test nach Coenen

Methodik

Die Zuverlässigkeit des 3-Zeichen-Tests wurde an 438 neurologisch gesunden Patienten mit Funktionsstörung der oberen Halswirbelsäule (HWS) untersucht. Das Testergebnis jedes einzelnen Patienten wurde mit der Analyse seiner Atlas-a.-p.-Röntgenaufnahme verglichen. Jeder Patient erhielt die Atlastherapie nach Arlen gemäß dem 3-Zeichen-Test-Ergebnis; die Bestimmung der Sensitivität des Tests erfolgte aus dem Therapieergebnis nach einmaliger Behandlung.

Ergebnisse

Eine Übereinstimmung des 3-Zeichen-Tests mit der Röntgenbildanalyse ergab sich bei 84,6 % der untersuchten Patienten, keine Übereinstimmung fand sich bei 8,5 % und unklar blieben 6,3 %. Eine Bestätigung des Tests durch das Therapieergebnis nach einmaliger Behandlung wurde bei 94,5 % der Patienten ermittelt, bei 5,3 % fand sich keine Bestätigung.

Schlussfolgerung

Bei der Bestimmung der atlastherapeutischen Impulsrichtung erwies sich der 3-Zeichen-Test als mindestens gleichwertig mit der Röntgenbildanalyse. Der Test kann somit die rein therapeutisch indizierte Röntgenuntersuchung des zervikookzipitalen Übergangs ersetzen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Minderung der Strahlenexposition. Er ist kein Ersatz für eine diagnostische Röntgenaufnahme zum Ausschluss pathologischer Prozesse an der HWS bei auffälliger Anamnese und suspekter Symptomatik.
Titel
Atlastherapie nach Arlen: 3-Zeichen-Test statt Röntgen
Ergebnisse einer multizentrischen Studie
Verfasst von
Dr. med. Wilfrid Coenen
Dr. F. Barth
Dr. P. Henning
Dr. W. Kemlein
Dr. S. Martin
Dr. J. Plašek
Dr. M. Ruprecht
Dr. R. Scheunemann
Dr. I. Seifert
Publikationsdatum
01.10.2015
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Manuelle Medizin / Ausgabe 5/2015
Print ISSN: 0025-2514
Elektronische ISSN: 1433-0466
DOI
https://doi.org/10.1007/s00337-015-0041-3
Dieser Inhalt ist nur sichtbar, wenn du eingeloggt bist und die entsprechende Berechtigung hast.

Arthropedia

Grundlagenwissen der Arthroskopie und Gelenkchirurgie erweitert durch Fallbeispiele, Videos und Abbildungen. Zur Fortbildung und Wissenserweiterung, verfasst und geprüft von Expertinnen und Experten der Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA).


Jetzt entdecken!

Neu im Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie

Robuste antitumorale Aktivität bei tenosynovialem Riesenzelltumor

Die 2-Jahres-Daten der Phase-III-Studie MOTION bestätigen Vimseltinib als anhaltend wirksame Therapieoption für Patientinnen und Patienten mit tenosynovialen Riesenzelltumoren bei handhabbarem Risikoprofil.

Pincer-Impingement und Coxarthrose: Auf den CE-Winkel kommt es an!

Das sogenannte Beißzangen-Impingement des Hüftgelenks war in einer großen Kohortenstudie mit einem signifikant höheren Risiko für eine spätere Coxarthrose assoziiert – allerdings nur dann, wenn ein bestimmter Wert beim CE-Winkel überschritten wurde.

STAR-Approach: „Das Beste aus zwei Welten“

Mit dem STAR-Approach, einem modifizierten posterioren Zugang zum Hüftgelenk, erreicht man nicht nur optimalen Überblick, sondern auch die vollständige Schonung des M. piriformis und wichtiger Nerven.

Sprunggelenksfraktur: Die Fünf-Millimeter-Grenze als OP-Indikation

Ob bei Sprunggelenksfrakturen operiert wird, hängt von der Stabilität und Gelenkkongruenz ab. Entscheidend ist die Messung des medialen Gelenkspalts im Belastungsröntgen. Warum die Fünf-Millimeter-Regel hilft, unnötige Operationen zu vermeiden, stellte Dr. Helen Anwander auf dem Orthopädie und Unfallchirurgie Kongress vor.

Update Orthopädie und Unfallchirurgie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.

Bildnachweise
Arthropedia, Frau unkenntlich fasst sich ans Knie/© Pornpak Khunatorn / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell), Ärzteteam führt Hüftoperation durch/© ATRPhoto / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell), Gebrochener Fuß im Gips/© Aleksandr Kirillov / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)