Erschienen in:
01.02.2016 | Übersichten
Augenprothetische Versorgung
Anpassung, Handhabung und Komplikationen
verfasst von:
Dr. K. R. Koch, W. Trester, N. Müller-Uri, M. Trester, C. Cursiefen, L.M. Heindl
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die augenprothetische Versorgung ist aus funktionellen, ästhetischen und psychosomatischen Gründen entscheidend für die Rehabilitation nach okulärer Exstirpation.
Fragestellung
Es soll ein Überblick über Anpassung, Handhabung und Komplikationen von Augenprothesen gegeben werden.
Methoden
Der Beitrag bietet eine Literaturübersicht aus PUBMED und eigene klinische Ergebnisse.
Ergebnisse
Augenprothesen, aus Glas oder Kunststoff gefertigt, können 5 bis 8 Wochen postoperativ angepasst werden. Bis dahin sollte ein Konformer getragen werden, um einer die Prothesenfähigkeit bedrohenden Vernarbung der Bindehautfornices vorzubeugen. Kunstaugen können kontinuierlich getragen werden, unterbrochen von einer kurzen regelmäßigen Reinigung mit individuell festzulegendem Intervall. Tränenersatzmittel und Lidkantenpflege bessern den Tragekomfort. Glasprothesen müssen alle 1 bis 2 Jahre erneuert, Kunststoffprothesen 1-mal im Jahr poliert werden. Komplikationen wie die gigantopapilläre Konjunktivitis oder eine Blepharokonjunktivitis sicca werden durch schlechten Prothesensitz, hohes Prothesenalter und unzureichende Pflege begünstigt. Bei Socketschrumpfungen oder dem anophthalmischen Socketsyndrom muss die Prothesenfähigkeit chirurgisch wiederhergestellt werden.
Schlussfolgerungen
Korrekte Anpassung, Handhabung und Pflege von Augenprothesen sowie eine adäquate Therapie möglicher Komplikationen sind maßgeblich, um Patienten nach okulärer Exstirpation dauerhaft funktionell, ästhetisch und psychosomatisch zu rehabilitieren.