Erschienen in:
01.02.2013 | Fallberichte
Becherzellkarzinoid des Rektums
Primarius oder Metastase?
verfasst von:
K. Krümpelmann, PD Dr. T. Hansen, W. Fried-Proell, M. Habekost, D. Flieger, S. Sommer, C.J. Kirkpatrick
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Becherzellkarzinoide sind biphasische Neoplasien des Gastrointestinaltrakts mit glandulärer und neuroendokriner Differenzierung. Typischerweise sind Becherzellkarzinoide in der Appendix vermiformis lokalisiert. Wir berichten über den Fall einer 60-jährigen Frau, bei der im Rahmen einer prophylaktischen Proktokoloskopie ein 1,2 cm großes Becherzellkarzinoid des Rektums diagnostiziert wurde. Aufgrund des aggressiven klinischen Verlaufs wurde eine Rektosigmoidektomie durchgeführt, Staging-Untersuchungen ergaben keinen Hinweis auf eine Metastasierung. Acht Monate postoperativ war die Patientin beschwerdefrei. Becherzellkarzinoide außerhalb der Appendix stellen eine Rarität dar. Differenzialdiagnostisch sollte zunächst eine Metastase durch einen Primarius der Appendix vermiformis ausgeschlossen werden. Im vorliegenden Fall ist anamnestisch infolge einer Appendektomie in der Vorgeschichte (1974) eine Metastasierung jedoch als unwahrscheinlich zu betrachten.