Erschienen in:
01.03.2013 | Einführung zum Thema
Beckenring und Acetabulum
verfasst von:
Prof. Dr. M.J.B. Keel, FACS
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 3/2013
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Auszug
Beckenring- und Acetabulumfrakturen stellen sowohl in der Akutversorgung wie auch in der Definitivversorgung hohe Anforderungen an den Chirurgen. Bereits im Rahmen des Akutmanagements mit dem Ziel des Überlebens muss bei der Wahl des temporären oder definitiven Therapieverfahrens in Abhängigkeit der Kreislaufsituation, der Begleitverletzungen, der peripelvinen Weichteilverletzungen und v. a. des pelvinen Frakturmusters an das funktionelle Langzeitresultat gedacht werden [
3]. In den letzten zwei Dekaden kam bei der Versorgung von Beckenring- und Acetabulumfrakturen erschwerend dazu, dass deren Inzidenz beim alten Patienten deutlich zugenommen hat. Es werden vermehrt Sakruminsuffizienzfrakturen, spinopelvine Dissoziationen oder Acetabulumfrakturen mit medialen Dislokationen der quadrilateralen Fläche (zentrale Subluxationen), Domimpressionen oder marginalen Impaktionen beobachtet [
2]. Diese typischen Frakturmuster bei osteoporotischem Knochen verlangen stabile Osteosyntheseverfahren [
4]. Der Schlüssel zum Erfolg mit guten funktionellen Resultaten, wenig perioperativen oder späten Komplikationen liegt in der Wahl möglichst minimal-invasiver Zugänge in der Akut- oder Definitivversorgung, die trotzdem eine adäquate Exposition und anatomische Reposition der Fraktur ermöglichen [
1]. …