Erschienen in:
19.03.2018 | kurz notiert
Beeinflusst Asparagin die Metastasierung von Tumoren?
verfasst von:
Judith Neumaier
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
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Ausgabe 2/2018
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Auszug
Der Serumspiegel an Asparagin hat scheinbar Einfluss auf die Metastasierungwahrscheinlichkeit — zumindest im Tiermodell. Eine Forschergruppe aus Cambridge, Großbritannien, konnte kürzlich zeigen, dass das Ausschalten der Asparagin-Synthetase die Metastasierung bei Mäusen, die an Brustkrebs litten, verhindern kann. Den Tieren half auch die Gabe des Enzyms L-Asparaginase. Auch dadurch konnte die Metastasierungsrate reduziert werden. L-Asparaginase, ursprünglich zur Behandlung von Leukämie gedacht, wirkte ebenfalls über die Senkung der Asparagin-Konzentration im Blut. Zudem stellte sich heraus, dass eine asparaginarme Diät eine weitere Möglichkeit bietet, um die Metastasenbildung bei den Mäusen zu reduzieren. Eine asparaginreiche Ernährung förderte dagegen die Metastasierung. Auf den Primärtumor hatten diese Experimente jedoch keinen Einfluss [Knott SRV et al. Nature. 2018;554(7692):378-381]. Reich an Asparagin sind neben Spargel beispielsweise Milchprodukte, Fleisch, Eier, Fisch, Meeresfrüchte, Kartoffeln und Hülsenfrüchte. Asparaginarm sind vor allem Obst und Gemüse. Ein völliger Verzicht auf asparaginhaltige Lebensmittel wäre allerdings nicht sinnvoll, denn diese Aminosäure wird für den Muskelaufbau und für Regenerationsprozesse im Körper, beispielsweise nach einer Chemo- oder Strahlentherapie, benötigt. …