Erschienen in:
01.05.2010 | Übersichten
Behandlung kognitiver Defizite bei Schizophrenie
Teil I: Diagnostik und psychologische Verfahren
verfasst von:
Dr. U. Pfueller, D. Roesch-Ely, C. Mundt, M. Weisbrod
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 5/2010
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Zusammenfassung
Kognitive Dysfunktionen stellen neben der Positiv- und Negativsymptomatik einen zentralen Symptomkomplex der Schizophrenie dar. Obwohl diese Defizite in den Bereichen Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Exekutivfunktionen schon lange beschrieben worden sind, rückten sie erst in letzter Zeit in den Fokus der therapeutischen Bemühungen. Die Erkenntnis, dass kognitive Defizite bislang den besten bekannten Prädiktor für die Alltagsfunktionalität schizophrener Patienten bilden, erklärt das zunehmende Interesse an einer Erfassung und Therapie dieser Beeinträchtigungen.
Allgemeine Standards, wie durch die MATRICS-Initiative (Measurement and Treatment Research to Improve Cognition in Schizophrenia) vorgestellt, bilden die Grundlage einer verlässlichen Erfassung der Neurokognition bei schizophrenen Patienten.
Die im deutschen Sprachraum verbreitetsten kognitiven Trainingsverfahren bei schizophrenen Patienten stellen „CogPack“ und das „Integrierte Psychologische Therapieprogramm (IPT)“ dar. Vor allem im angloamerikanischen Sprachraum werden weitere kognitive Trainingsprogramme mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung eingesetzt. Insgesamt sind diesbezügliche Studienergebnisse als ermutigend zu bewerten. Eine Verbesserung der kognitiven Einschränkungen bei schizophrenen Patienten ist durch gezieltes Training möglich und kann auch eine Verbesserung des psychosozialen Funktionsniveaus mit sich bringen. Es sind jedoch weitere Studien nötig, um kognitives Training für Menschen mit Schizophrenien zu optimieren.