Erschienen in:
01.04.2008 | Originalien
Beurteilung des Verfahrens der Knieendoprothetik durch deutsche Hausärzte
Eine Fragebogenstudie
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 4/2008
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Zusammenfassung
Wir versandten stichprobenartig an 170 Hausärzte in Deutschland einen Fragebogen zur Erfassung des allgemeinen Kenntnisstands, der subjektiven Einschätzung und der individuellen Exposition bezüglich des Verfahrens „Knieendoprothetik“. Die 81 Hausärzte, die den Bogen vollständig ausgefüllt zurücksandten, behandelten zum Zeitpunkt der Befragung im Mittel 10,6±8,3 Patienten mit Knieendoprothesen. Allgemein besteht ein zufrieden stellender Kenntnisstand. Die Rate zufriedener Patienten wird im Vergleich zu den Literaturdaten als zu gering eingestuft. Die Inzidenz möglicher Komplikationen (Infektion, Instabilität, persistierende Schmerzen, Bewegungseinschränkung, Prothesenlockerung) wird weitgehend korrekt angegeben, wobei die absolute Revisionsrate als zu hoch im Vergleich zu den Literaturangaben gesehen wird. Eine Unverträglichkeit auf Implantat- oder Knochenzementbestandteile sehen 78% der Hausärzte als problematisch an.
Die Fallzahl der operierenden Klinik, die persönliche Erfahrung mit derselben und – weniger bedeutsam – die räumliche Nähe stellen entscheidende Faktoren bei der Empfehlung einer operierenden Klinik durch die befragten Hausärzte dar. Es besteht eine z. T. große Bandbreite bei den Angaben, wobei persönliche Erfahrungen und individuelle Exposition mit dem Verfahren „Knieendoprothetik“ den Informationsstand beeinflussen. Ein enger Austausch zwischen Hausärzten und Orthopäden ist anzustreben, um eine hohe Beratungsqualität zu gewährleisten.