Erschienen in:
01.05.2011 | Leitthema
Bildgebung bei Autismusspektrumstörungen
Eine Übersicht
verfasst von:
Dr. I. Dziobek, S. Köhne
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 5/2011
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Zusammenfassung
Die stetig steigende Anzahl funktionell und strukturell bildgebender Studien in den letzten 2 Jahrzehnten hat maßgeblich zum Verständnis der neurobiologischen Basis von Autismusspektrumstörungen („autism spectrum disorders“ ASD) beigetragen. Der Artikel gibt einen Überblick über Studien zu den neuronalen Grundlagen der Symptomtrias (Störung der sozialen Interaktion und Kommunikation, repetitives und restriktives Verhalten) und zu angenommenen zugrunde liegenden neuropsychologischen Beeinträchtigungen (Theory of Mind, Exekutivfunktionen, zentrale Kohärenz), ergänzt durch konsistente Befunde zu strukturellen Veränderungen des Gehirns. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass, obwohl kognitive Funktionen bei ASD generell durch die gleichen Gehirnareale vermittelt werden wie bei typisch entwickelten Menschen, sich das Ausmaß der Aktivierungen, vor allem aber die Aktivierungsmuster unterscheiden. Zunehmend setzt sich daher die Hypothese einer geringeren Konnektivität rekrutierter kortikaler Netzwerke gegen die Annahme durch, dass einzelne Gehirnareale betroffen sind.