Erschienen in:
01.09.2007 | Leitthema
Botulinumtoxin bei Überfunktion der Tränendrüse, spastischem Entropium und Oberlidretraktion bei endokriner Orbitopathie
verfasst von:
PD Dr. B. Wabbels, M. Förl
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 9/2007
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Zusammenfassung
Botulinumtoxin-Injektionen sind die Therapie der Wahl bei Krokodilstränen nach Fehlregeneration infolge peripherer Fazialisparese. Transkonjunktival wird Botulinumtoxin direkt in den palpebralen Teil der Tränendrüse (initiale Dosis: 2,5 IE) injiziert. Je nach Beschwerden können die Injektionen etwa alle 6 Monate wiederholt werden.
Beim altersbedingten/spastischen Entropium können Botulinumtoxin-Injektionen die Zeit bis zur operativen Korrektur überbrücken. Dazu werden 10 IE Botulinumtoxin A unmittelbar am Unterlidrand in Wimpernnähe subkutan beginnend, gegen temporal und nasal vorstoßend, vorsichtig injiziert.
Bei der Oberlidretraktion bei endokriner Orbitopathie ist die transkonjunktivale Injektion von Botulinumtoxin eine wenig invasive Maßnahme zur Lidsenkung bei instabiler Situation oder milder Retraktion. Häufigste Nebenwirkung ist eine leichte und passagere Ptosis. Die initiale Dosis beträgt je nach Ausmaß der Lidretraktion 5 oder 7,5 IE, verteilt auf zwei Injektionsorte medial und lateral subkonjunktival am Oberrand des Tarsus (nach Ektropionieren des Oberlides).