Erschienen in:
01.12.2013 | Leitthema
Brust- und Lendenwirbelsäulenverletzungen im Kindes- und Jugendalter
verfasst von:
Dr. M. Voth, C. Nau, I. Marzi
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 12/2013
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Wirbelsäulenverletzungen sind im Kindesalter insgesamt sehr selten. Frakturen der Brustwirbelsäule (BWS) und auch der Lendenwirbelsäule (LWS) sind meistens erst im höheren Kindesalter zu finden. Die genaue Kenntnis der Anatomie ist dabei, bei noch unvollständiger Verknöcherung, für die genaue Diagnostik unerlässlich. Durch eine zunehmende Annäherung an die erwachsene Wirbelsäule kann ab dem 8. Lebensjahr die Klassifikation dann gemäß AO-Einteilung erfolgen. Neurologische Symptome im thorakolumbalen Bereich treten hauptsächlich im Adoleszentenalter auf. Zur Primärdiagnostik wird bei BWS- und LWS-Verletzungen die konventionelle Röntgendiagnostik eingesetzt. Bei neurologischen Ausfallserscheinungen sollte zudem eine Magnetresonanztomographiediagnostik (MRT) durchgeführt werden und bei operativem Vorgehen ist eine Computertomographie (CT) erforderlich. Die häufigsten Frakturen der BWS und LWS sind axiale Kompressionsfrakturen (Typ A), welche aufgrund der stabilen Situation überwiegend konservativ behandelt werden können. Instabile Frakturen der BWS und LWS (Typ B und C) werden meist mittels dorsaler Stabilisierung (Fixateur interne) versorgt. Eine ventrale Gegenstabilisierung mit Wirbelkörperersatz ist bei Adoleszenten im Einzelfall indiziert. Wirbelsäulenverletzungen bei Kindern haben insgesamt eine gute Prognose.