Erschienen in:
25.09.2023 | Burn-out | Originalien
Burn-out bei chirurgisch tätigen Klinikärzten. Ansätze für die Prävention?
verfasst von:
Tabea-Maria Weigelt, Ines Conrad, Steffi G. Riedel-Heller, Felix S. Hussenoeder
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 12/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Burn-out ist ein komplexes Syndrom und rückt für Ärzte wissenschaftlich, gesellschaftlich und politisch zunehmend in den Fokus. Weitreichende Folgen für die Ärzteschaft, Auswirkungen auf Behandlungsqualität, geringere Patientenzufriedenheit, Probleme mit der Patientensicherheit und Effizienz der Gesundheitsversorgung sind belegt.
Fragestellung
Es erfolgte die Ermittlung der Häufigkeit einer Burn-out-Symptomatik und deren Zusammenhang mit verschiedenen arbeits- und gesundheitsbezogenen Variablen bei Klinikärzten im chirurgischen Bereich, um Zusammenhänge besser zu verstehen und Hinweise für präventive Ansätze abzuleiten.
Methoden
Aus der repräsentativen sächsischen Ärztebefragung im September 2019 wurde die Gruppe chirurgisch tätiger Klinikärzte untersucht (n = 231). Arbeitsbelastungen, Berufszufriedenheit, Work-Life-Balance (WLB), Resilienz, Erholungsunfähigkeit und Gesundheitsbeschwerden wurden in Bezug auf Burn-out als unabhängige Variablen in einer multivariaten Regression analysiert.
Ergebnisse
Das Geschlechterverhältnis war ausgewogen (49,4 % weiblich), die Befragten im Mittel 42,0 Jahre alt. Bei 4,8 % der Untersuchten lag Burn-out vor, bei 45,9 % einige Burn-out-Symptome, bei 49,4 % kein Burn-out. In der multivariaten Analyse zeigten sich signifikant positive Zusammenhänge zwischen Gesundheitsbeschwerden, Erholungsunfähigkeit, mangelnder Verwirklichung im Beruf und Burn-out. Eine höhere WLB und ein höherer Verbleibewunsch im Beruf waren mit geringeren Burn-out-Werten verbunden.
Schlussfolgerungen
Burn-out stellt ein Problem für chirurgisch tätige Klinikärzte dar. Entsprechende Präventionsmaßnahmen sollten insbesondere auf organisatorische und arbeitsplatzbezogene Rahmenbedingungen zielen (Verhältnisprävention) und für die Verhaltensprävention bereits frühzeitig ansetzen.