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Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 11/2020

22.10.2020 | CAR-T-Zellen | Leitthema

Immuntherapien im deutschen Gesundheitswesen

Ökonomische Aspekte etablierter Antikörper und neuerer Therapien

verfasst von: Dr. Eduard Huppertz

Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz | Ausgabe 11/2020

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Zusammenfassung

Immuntherapien sind im deutschen Gesundheitswesen seit vielen Jahren etabliert. Aktuell sind über 100 monoklonale Antikörper (MAK) zugelassen. In den letzten Jahren gab es mit den Checkpointinhibitoren und den CAR-T-Zellen neue immuntherapeutische Ansätze in der Onkologie. Die wachsenden Ausgaben für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) werden teils mit Sorge betrachtet. Dieser Beitrag gibt eine Übersicht über die Entwicklung und den aktuellen Stand von Verordnungszahlen und Umsätzen ausgewählter Immuntherapeutika in Deutschland. Daten der Jahre 2015–2019, primär aus den Jahresreports der GKV-Arzneimittel-Schnellinformation (GAmSi) und vom Beratungsunternehmen IQVIA, wurden einbezogen.
Bei älteren MAK – so immunsuppressiven und antineoplastischen Mitteln – lassen Biosimilars die Zahl der Anwendungen (vorübergehend) steigen, die Erstattungsbeträge aber sinken. Instrumente des GKV-Systems wie Arzneimittelvereinbarungen, Festbeträge und individuelle Rabattverträge greifen steuernd ein. Für Checkpointinhibitoren steigen die Verordnungszahlen und Ausgaben deutlich. Eine Therapie mit CAR-T-Zellen ist zwar teuer, fällt aber aufgrund der seltenen Anwendung weniger ins Gewicht. Finanzielle Entlastung bringen hier auch die Mehrwertsteuerbefreiung und Rabattverträge zwischen Herstellern und Kassen. Insgesamt werden die GKV-Budgets zwar belastet, die Auswirkungen sind aber derzeit limitiert: Die Nettoausgaben für Arznei- und Verbandmittel machen sowohl 2015 als auch 2019 nur 17,2 % der Gesamtleistungsausgaben des GKV-Systems aus. Sollten sie jedoch überproportional ansteigen, kann das GKV-System gestützt durch den Gesetzgeber mit vorhandenen oder neuen Instrumenten gegensteuern. Hersteller und GKV-System sollten gemeinsame Lösungen anstreben.
Literatur
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Zurück zum Zitat Schwabe U, Paffrath D (Hrsg) (2010) Arzneiverordnungsreport 2010. Springer, Heidelberg Schwabe U, Paffrath D (Hrsg) (2010) Arzneiverordnungsreport 2010. Springer, Heidelberg
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Zurück zum Zitat Busse R, Blümel M (2014) Germany—health system review. Health systems in transition, Bd. 16 (2). WHO Europe, Copenhagen Busse R, Blümel M (2014) Germany—health system review. Health systems in transition, Bd. 16 (2). WHO Europe, Copenhagen
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Zurück zum Zitat Jacke CO, Hagemeister S, Wild F (2019) Arzneimittelversorgung von Privatversicherten 2019 – Zahlen, Analysen, PKV-GKV-Vergleich – WIP-Analyse 5/2019. Wissenschaftliches Institut der PKV, Köln Jacke CO, Hagemeister S, Wild F (2019) Arzneimittelversorgung von Privatversicherten 2019 – Zahlen, Analysen, PKV-GKV-Vergleich – WIP-Analyse 5/2019. Wissenschaftliches Institut der PKV, Köln
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Zurück zum Zitat Roche Pharma AG (2017) HERCEPTIN® (Trastuzumab): Erinnerung an die Bedeutung der Überwachung der Herzfunktion vor, während und nach der Behandlung mit Trastuzumab, um die Häufigkeit und Schwere linksventrikulärer Dysfunktion und kongestiver Herzinsuffizienz (KHI) zu reduzieren (Rote Hand Brief) Roche Pharma AG (2017) HERCEPTIN® (Trastuzumab): Erinnerung an die Bedeutung der Überwachung der Herzfunktion vor, während und nach der Behandlung mit Trastuzumab, um die Häufigkeit und Schwere linksventrikulärer Dysfunktion und kongestiver Herzinsuffizienz (KHI) zu reduzieren (Rote Hand Brief)
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Zurück zum Zitat Gemeinsamer Bundesausschuss (2017) AM-RL Prembolizumab – neues Anwendungsgebiet: Erstlinienbehandlung, nicht kleinzelliges Lungenkarzinom. BAnz AT 17.08.2017 B3 Gemeinsamer Bundesausschuss (2017) AM-RL Prembolizumab – neues Anwendungsgebiet: Erstlinienbehandlung, nicht kleinzelliges Lungenkarzinom. BAnz AT 17.08.2017 B3
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Zurück zum Zitat Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (2018) Bericht – Nr. 690 – Tisagenlecleucel (diffuses großzelliges B‑Zell-Lymphom) – Auftrag G18-10 – Version 1.0 – Stand 13.12.2018. IQWiG, Köln Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (2018) Bericht – Nr. 690 – Tisagenlecleucel (diffuses großzelliges B‑Zell-Lymphom) – Auftrag G18-10 – Version 1.0 – Stand 13.12.2018. IQWiG, Köln
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Zurück zum Zitat Schröder M, Lohmüller J (2020) Preisentwicklung auf dem Arzneimittelmarkt bis Dezember 2019 – GKV-Arzneimittelindex. WIdO, Berlin Schröder M, Lohmüller J (2020) Preisentwicklung auf dem Arzneimittelmarkt bis Dezember 2019 – GKV-Arzneimittelindex. WIdO, Berlin
27.
Zurück zum Zitat Gemeinsamer Bundesausschuss (2019) AM-RL Tisagenlecleucel—diffus großzelliges B‑Zell-Lymphom. BAnz AT 02.04.2019 B3 Gemeinsamer Bundesausschuss (2019) AM-RL Tisagenlecleucel—diffus großzelliges B‑Zell-Lymphom. BAnz AT 02.04.2019 B3
Metadaten
Titel
Immuntherapien im deutschen Gesundheitswesen
Ökonomische Aspekte etablierter Antikörper und neuerer Therapien
verfasst von
Dr. Eduard Huppertz
Publikationsdatum
22.10.2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz / Ausgabe 11/2020
Print ISSN: 1436-9990
Elektronische ISSN: 1437-1588
DOI
https://doi.org/10.1007/s00103-020-03234-4

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