Erschienen in:
01.08.2012 | Leitthema
Chirurgisches Management von Sarkomen der thorakolumbalen Wirbelsäule
verfasst von:
Prof. Dr. K.-D. Schaser, I. Melcher, C. Druschel, S. Tsitsilonis, A.C. Disch
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 8/2012
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Zusammenfassung
Primäre maligne Tumoren der thorakolumbalen Wirbelsäule sind sehr selten. Die häufigsten Entitäten sind das Chordom, gefolgt vom Osteo-, Ewing- und Chondrosarkom. Eine detaillierte Bildgebung gefolgt von einer Biopsie sind die entscheidenden diagnostischen Schritte. Das chirurgische Stagingsystem von Weinstein und Boriani erlaubt eine genaue Analyse der Tumorausbreitung. Die Therapie in einem multimodalen Konzept besteht aus (neo-)adjuvanter Polychemotherapie und wahlweise Radiatio. Die chirurgische Therapie sollte in einer En-bloc-Exzision mit suffizienten Resektionsgrenzen erfolgen. Die Defektrekonstruktion muss über Wirbelkörperersatzverfahren und langstreckige Instrumentierungen vorgenommen werden. Die En-bloc-Spondylektomie ist ein sehr anspruchsvolles Verfahren und erfordert eine strenge Indikationsstellung, eine enge Kooperation mit benachbarten Fachabteilungen und exakte Operationsplanung. Nur so ist der Eingriff realisierbar und stellt die einzige suffiziente Resektionsform dar. Die Durchführung der En-bloc-Spondylektomie an sich sollte Wirbelsäulenzentren mit großer Erfahrung vorbehalten bleiben, die dann auch ein entsprechendes Komplikationsmanagement sicherstellen können.