Erschienen in:
19.08.2020 | Cholangitis | Schwerpunkt: Leberpathologie
Drug-Induced Liver Injury – Stellenwert der Pathologie
verfasst von:
K. Apel, K. Pütz, Y. Tolkach, A. Canbay, Prof. Dr. U. Drebber
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 5/2020
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Zusammenfassung
Zahlreiche unterschiedliche Substanzen wie Medikamente, Heilkräuter, Nahrungsergänzungsmittel können einen toxischen Leberparenchymschaden induzieren im Sinne einer klinisch relevanten Komplikation. Die Drug-Induced Liver Injury (DILI), welche auf einem direkt toxischen oder idiosynkratischen Mechanismus beruht, kann ein breites Spektrum klinischer Erscheinungen zeigen mit isolierten Leberwerterhöhungen bis zum akuten Leberversagen. Die Kategorisierung des Schadens erfolgt klinisch nach den vorliegenden Serumparametern oder auch pathologisch. Die histopathologischen Muster können als hepatitisch, granulomatös, cholestatisch, cholangitisch, duktopenisch, fibrotisch, steatotisch/steatohepatitisch, vaskulär kategorisiert werden. Ein Abgleich mit dem entsprechenden Medikament kann mithilfe entsprechender Datenbanken erfolgen (US National Library of Medicine, LiverTox;
www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK547852/). Der Vorteil der Leberbiopsie gegenüber einer rein klinisch/serologischen Diagnostik liegt in einer genaueren Auflösung mit Hinweisen auf den Schädigungsmechanismus, die Aktivität, die Regenerationsfähigkeit, die Chronifizierung und die Prognose. Auch kann die Leberbiopsie konkurrierende Grunderkrankungen ausschließen oder bestätigen. Histologische Muster der toxischen Schädigung werden dargestellt und illustriert, ein diagnostischer Algorithmus zur Interpretation von Leberbiopsien wird vorgeschlagen.