Erschienen in:
13.09.2019 | Eisenmangel | infopharm
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Frühzeitig und regelmäßig den Eisenhaushalt kontrollieren
verfasst von:
Abdol A. Ameri
Erschienen in:
Gastro-News
|
Ausgabe 5/2019
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Auszug
Bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) lassen Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, Muskelschwäche, Kopfschmerzen und Kurzatmigkeit an einen Eisenmangel denken. Eine i.v.-Eisengabe kann den Eisenstatus rasch normalisieren und die Symptome verbessern. Eisenmangel mit oder ohne Anämie ist eine häufige und unterschätzte systemische Komplikation bei CED. „Im klinischen Alltag weisen ein bis zwei Drittel aller CED-Patienten einen Eisenmangel auf“, berichtete Dr. Torsten Kamp, niedergelassener Internist, Wendlingen am Neckar. Das breite Symptomspektrum sei durch die vielseitigen physiologischen Funktionen von Eisen in nahezu allen Körperzellen zu erklären. Die klinische Symptomatik kann einer Eisenmangelanämie schon lange vorausgehen. Ein Eisenmangel bei CED hat multiple Ursachen: Neben einer verringerten Zufuhr von Eisen mit der Nahrung und einem vermehrten Eisenverlust durch gastrointestinale Blutungen spielt die entzündungsbedingt erhöhte Synthese des Peptidhormons Hepcidin eine wichtige Rolle [Reinisch W et al. J Crohns Colitis 2013;7:429–40]. Hepcidin kontrolliert sowohl die Aufnahme von Eisen aus dem Darm als auch die Freisetzung aus den körpereigenen Eisenspeichern. Infolge des „Hepcidin-Blocks“ entwickeln die Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen trotz gut gefüllter Eisenspeicher Symptome eines Eisenmangels. …