Erschienen in:
03.03.2017 | Computertomografie | Übersicht
Evolution der Osteosynthese
verfasst von:
Prof. Dr. med. K. Wenda
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 2/2017
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Zusammenfassung
Die operative Knochenbruchbehandlung fand mit 4 Grundsätzen weltweite Verbreitung: anatomische Reposition, stabile Fixierung, Erhaltung der Blutversorgung und frühe aktive und schmerzfreie Mobilisation. Die zentrale Bedeutung der Erhaltung der Blutversorgung wurde von Anfang an erkannt und ist genauso wie die frühe aktive und schmerzfreie Mobilisation uneingeschränkt gültig. Gleichermaßen unverändert gültig ist das Streben nach möglichst anatomischer Reposition im Gelenkbereich, im Schaftbereich hat sich dagegen gezeigt, dass die anatomische Reposition insbesondere von Mehrfragmentfrakturen nicht ohne erhebliche Beeinträchtigung der Blutversorgung möglich ist. Bei Mehrfragmentfrakturen ist die korrekte Stellung des proximalen zum distalen Hauptfragment entscheidend, Knochenkeile und Trümmerzonen werden überbrückt. Das Ziel absoluter Stabilität, wie sie früher generell angestrebt wurde, gilt heute nur noch im Gelenkbereich. Schaftfrakturen werden heute mit Osteosynthesen mit relativer Stabilität versorgt, da diese über Kallus heilen. Die Fehlschläge bei Schaftfrakturen konnten durch den Wandel vom Ziel der absoluten zur relativen Stabilität und die Schonung der Blutversorgung der Fragmente deutlich vermindert werden.