Erschienen in:
10.10.2016 | Computertomografie | Leitthema
Die frische Skaphoidfraktur
Management unter Berücksichtigung der neuen S3-Leitlinie
verfasst von:
Prof. Dr. M. Schädel-Höpfner, B. Bickert, C. Dumont, P. Laier, R. Meier, A. Nusche, T. Pillukat, H. Rosenthal, R. Schmitt, F. Siemers, A. Zach, M. Jung
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 11/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Skaphoidfrakturen stellen die weitaus häufigsten Brüche der Handwurzelknochen dar und führen oft zu problematischen Heilungsverläufen. Pseudarthrosen sind häufig und haben vielfältige Ursachen. Unbehandelt führen sie zur Handgelenkarthrose und zum karpalen Kollaps. Ziel der Diagnostik und Behandlung von Skaphoidfrakturen ist deshalb die knöcherne Ausheilung unter Erhaltung der normalen Knochenform und der langfristig normalen Funktion des Handgelenkes.
Methodik
Die gegebenen Empfehlungen basieren auf der aktuellen S3-Leitlinie „Skaphoidfraktur“ (AWMF-Registernummer 012-016). Diese Leitlinie wurde unter Beteiligung aller relevanten Fachgesellschaften, basierend auf einer systematischen Literaturanalyse, über eine strukturierte Konsensusfindung erstellt. Den Schwerpunkt bilden Aussagen zur Diagnostik und Therapie frischer Skaphoidfrakturen.
Wesentliche Aussagen
Nach der sorgfältigen klinischen Diagnostik ist die konventionelle Röntgenuntersuchung in 3 Standardebenen Grundlage der bildgebenden Diagnostik. Die Computertomographie ist unverzichtbar für den Nachweis einer Fraktur und zur Therapieplanung. Die Therapieplanung erfolgt CT-basiert anhand der Klassifikation von Krimmer und Herbert unter besonderer Berücksichtigung von Instabilität und Dislokation. Eine konservative Therapie kann nur bei stabilen Frakturen (Typ A) erfolgen. Instabile Frakturen (Typ B) bedürfen einer operativen Behandlung. Für die Osteosynthese sind kopflose Doppelgewindeschrauben besonders geeignet. Die operative Technik ist von der Frakturmorphologie abhängig.
Schlussfolgerung
Vorrangiges Ziel der Diagnostik und Therapie von Skaphoidfrakturen ist die Verhinderung einer Pseudarthrose und einer schmerzhaften, arthrotischen Funktionseinschränkung des Handgelenkes.