Erschienen in:
15.09.2016 | Pseudarthrosen | Leitthema
Das gestielte vaskularisierte Knochentransplantat zur Skaphoidrekonstruktion nach Zaidemberg
verfasst von:
B. Schacher, R. Böttcher, A. Vogel, A. Asmus, S. Kim, A. Eisenschenk, F. Eichenauer
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 11/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Skaphoidpseudarthrosen nach z. B. proximalen Frakturen oder fehlgeschlagenen Rekonstruktionsversuchen sind mögliche Indikationsbereiche vaskularisierter Knochentransplantate. Hierzu stehen verschiedene vaskularisierte (gestielte und freie) Knochentransplantate zur Verfügung. Gestielte Transplantate aus der unmittelbaren Umgebung des Handgelenkes bieten Vorteile durch geringere Hebemorbidität und allzeit erhaltene Perfusion ohne Notwendigkeit einer Gefäßanastomosierung sowie der damit erwarteten Verbesserung des Einheilungsverhaltens.
Methode
Ein sehr häufig zur Anwendung kommendes Verfahren stellt das gestielte vaskularisierte Knochentransplantat zur Skaphoidrekonstruktion nach Zaidemberg dar. Von 2008 bis 2016 wurden 49 Patienten mit dem an der 1,2 interkompartimentellen supraretinakulären Arterie gestielten Radiusspan (nach Zaidemberg) operiert. Die Fixierung des Knochentransplantates erfolgte durch Kirschner-Drähte.
Ergebnisse
Eine Konsolidierung konnte in 37 Fällen nachgewiesen werden und 9 Fälle zeigten eine erneute Pseudarthrosebildung (3 Patienten erschienen nicht zur Nachuntersuchung). 44 Patienten hatten nach der Klassifikation von Herbert ein Pseudarthrosestadium D2 oder höher, hiervon zeigten 36 Patienten eine knöcherne Konsolidierung (8 nicht konsolidiert). Komplikationen traten in Einzelfällen auf (1x intraoperative Radiusfraktur, 4x passagere Irritationen des R. superficialis N. radialis). Häufig verblieb postoperativ eine Bewegungsminderung des betroffenen Handgelenkes. Die präoperativ angefertigten MRT-Untersuchungen mit Kontrastmittel zur Darstellung der Perfusion der Skaphoidfragmente wurden regelhaft bei der Indikationsstellung berücksichtigt.
Diskussion
Je ausgeprägter die Veränderungen im MRT, desto häufiger kam es zu Therapieversagen. Das von C. Zaidemberg et al. 1991 beschriebene gestielte vaskularisierte Knochentransplantat aus dem dorsalen distalen Radius ist eine von mehreren Möglichkeiten, um eine durchblutungsgeminderte Skaphoidpseudarthrose u. U. zur Ausheilung bringen zu können.