Erschienen in:
01.09.2014 | Originalien
Das verbale Gedächtnis bei depressiven Patienten
verfasst von:
S. Mörkl, A. Painold, H.-P. Kapfhammer, Dr. A.K. Holl
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 9/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ein häufiges Symptom der Depression sind Gedächtnisprobleme, wobei es widersprüchliche Ergebnisse zur Prävalenz von Gedächtnisdefiziten bei Depression gibt. Ziel dieser Studie war es festzustellen, ob sich Patienten mit Major-Depression im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen im expliziten, verbalen Gedächtnis unterscheiden.
Material und Methoden
Wir verwendeten den California Verbal Learning Test (CVLT), um das explizite, verbale Gedächtnis von 30 PatientInnen mit Major-Depression (21 Frauen und 9 Männer) mit dem einer gesunden Kontrollgruppe ohne neurologische oder psychiatrische Erkrankungen (23 Frauen und 10 Männer) zu vergleichen.
Ergebnisse
Es konnten keine signifikanten Unterschiede des expliziten, verbalen Gedächtnisses bei depressiven Patienten im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe festgestellt werden.
Schlussfolgerung
Das verbale Gedächtnis depressiver Patienten unter Pharmakotherapie unterscheidet sich nicht signifikant von der Kontrollgruppe. Im Rahmen depressiver Erkrankungen könnte das verbale Gedächtnis von verschiedenen Parametern (Alter des Patienten, Schweregrad der Depression, Depressionsdauer, psychopharmakologische Behandlung) abhängig sein. Es sollten größere Studien mit höherer Personenanzahl und Vergleich der einzelnen Patientenparameter durchgeführt werden, um verlässliche Aussagen über das verbale Gedächtnis bei Depression zu erhalten.