Erschienen in:
01.03.2022 | Manuelle Medizin | Leitthema
Funktionelles Denken im klinischen Alltag: Ein Weg zum besseren Verständnis von Erkrankungen im Bewegungssystem?
verfasst von:
Dr. Kay Niemier, Volker Liefring, Lothar Beyer
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 4/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Erkrankungen des Bewegungssystems sind häufig und verursachen hohe Kosten. Die aktuellen Diagnostik- und Therapiestrategien führen nicht zu nachhaltigen positiven Therapieergebnissen.
Diagnostik
Der Zugang zu Erkrankungen des Bewegungssystems auf Grundlage des Modells des funktionellen Systems ermöglicht die Erfassung von relevanten Befunden auf allen Einflussebenen. In der Regel können Befunde lange kompensiert werden. Erst wenn die Kompensationsmechanismen nicht ausreichen, kommt es zur Dekompensation und damit zur Symptombildung. Wichtig ist nicht nur eine strukturell somatische, sondern auch eine funktionelle Befunderhebung, die Erfassung von psychosozialen Einflussfaktoren und die Einschätzung der Schmerzregulationsfähigkeit. Auf dieser Grundlage kann eine effektive Therapiestrategie erarbeitet werden. Bestehen komplexe Störungen auf mehreren Ebenen, ist eine multimodale interdisziplinäre Therapie indiziert. Die Manuelle Medizin mit ihrer spezifischen funktionellen Diagnostik und Therapie ist ein wichtiger Bestandteil der Diagnostik, Therapie, Prävention und Rehabilitation von Erkrankungen des Bewegungssystems.