Erschienen in:
01.08.2008 | Originalien
Integrationsversorgung von Patienten mit Rückenschmerzen
Schmerzbezogene Ergebnisse und Arbeitsfähigkeit
verfasst von:
U. Marnitz, Dr. L. Weh, G. Müller, W. Seidel, K. Bienek, G. Lindena, A. Gussek
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 4/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die konventionelle Behandlung chronischer Rückenschmerzen ist unbefriedigend. Dekonditionierung, psychosoziale Beeinträchtigungen und überlange Arbeitsunfähigkeitszeiten sind die Folge.
Material und Methoden
Die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) bietet Versicherten mit länger dauernder Arbeitsunfähigkeit (AU) wegen Rückenschmerzen ein interdisziplinäres standardisiertes Assessment beim Berlin-Brandenburger Rückennetz (DAK-BBR) an. Nach ärztlicher, physiotherapeutischer und psychologischer Untersuchung wird ein therapeutisches Programm ausgewählt. Dieses kann aus gezielter Diagnostik, ambulanter monomodaler Therapie, tagesklinischem Programm mit 2 Intensitäten oder einer stationären Behandlung bestehen.
Ergebnisse
Ausgewertet wurden die Daten von 394 Wirbelsäulenkranken mit der führenden Diagnosegruppe „Rückenschmerzen“ (M54, 65,7%) und einer durchschnittlichen Arbeitsunfähigkeitsdauer von 92,7 Tagen. Körperliche und psychosoziale Beeinträchtigungen der Gruppe waren erheblich, die Chronifizierung mittelgradig. Es wurden Verlaufsdaten 6 Monate nach dem Assessment dargestellt. Die Ergebnisse der multimodalen Therapie zeigen eine wesentliche Reduzierung der empfundenen Schmerzen, von Angst und Depression sowie eine erhebliche Steigerung des Wohlbefindens. Die Wiederaufnahmequote von Alltagsaktivitäten einschließlich der Arbeit war hoch.
Schlussfolgerung
Die Selektion von Patienten mit chronischem Rückenschmerz durch die Krankenkasse, ein interdisziplinäres Assessment und eine abgestufte interdisziplinäre Therapie sind sehr effizient bzgl. Schmerz-, Angst- und Depressionsreduktion. Sie führen zu einer hohen sozialen Reintegrationsrate.