Erschienen in:
09.05.2018 | Lappenplastik | Operative Techniken
Defektdeckung durch Gluteuslappen
verfasst von:
Dr. T. R. Mett, M. K. Boyce, R. Ipaktchi, P. M. Vogt
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Operationsziel
Mit glutealen Haut-Weichteilplastiken lassen sich Dekubitalulzera im sakralen und ischiokruralen Bereich decken.
Indikationen
Dekubiti über Sakrum und Tuber ischiadici ohne Heilungstendenz nach ausgeschöpfter konservativer Therapie.
Kontraindikationen
Moribunde Patienten, die perioperativ lebensgefährliche Komplikation erleiden können. Nichtkooperative Patienten, die den postoperativen Empfehlungen nicht folgen können oder wollen. Durchblutungskompromittierungen aufgrund weitreichender Narben nach Voroperationen im Spenderareal oder Bestrahlung des Spenderareals.
Operationstechnik
Unterschieden wird zwischen lokalen Verschiebe-Schwenk- und Rotationslappenplastiken der Haut und Unterhaut, der perforatorbasierten fasziokutanen und der myokutanen Gluteus-maximus-Lappenplastik. Durch partielle oder vollständige Hebung des M. gluteus maximus an seinen hauptversorgenden Gefäßen (A. und V. glutea superior und inferior) kann dieser Lappen auch größere und tiefe Defekte im Bereich des Sakrums und der Tuber ischiadici bedecken. Für oberflächlichere Defekte eignen sich fasziokutane Perforatorlappen, für kleinere Ulzera lokale Hautlappenplastiken. Der Hebedefekt lässt sich primär verschließen.
Weiterbehandlung
Durchführung einer konsequenten, postoperativen Entlastung durch Bauch- und Seitenlage unter Vermeidung erneuter Dekubiti. Drainagen für mindestens 5–7 Tage. Eine antibiotische Therapie ist nur bei entsprechendem Erregernachweis und persistierender Infektion resistenzgerecht indiziert.
Ergebnisse
Durch genaue anatomische und technische Kenntnisse kann durch fasziokutane und myokutane Lappenplastiken in der Glutealregion eine sichere Defektdeckung sakraler und ischokruraler Dekubiti erfolgen.