Erschienen in:
01.09.2014 | Übersichten
Depotantipsychotika
Überblick und Hinweise für die Praxis
verfasst von:
Dr. S. Köhler, A. Heinz, P. Sterzer
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 9/2014
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Zusammenfassung
In neueren Untersuchungen konnte durch „long-acting injectable antipsychotics“ (LAI) eine signifikante Reduktion von Rückfall- und Rehospitalisierungsraten bei Erkrankungen des schizophrenen Formenkreises gezeigt werden. Grundsätzlich sind die Wirksamkeitsunterschiede zwischen den LAI als gering zu bewerten. Bezüglich Wirksamkeit und Nebenwirkungen sind die LAI den oralen Präparaten ähnlich. Extrapyramidal-motorische Störungen sind seltener bei den „second-generation long-acting injectable antipsychotics“ (SGA-LAI) als bei denen der 1. Generation (FGA-LAI). Spezifische Besonderheiten einiger LAI sind unbedingt zu beachten. Der sofortige Wirkeintritt bei den SGA-LAI ist z. B. nur für Olanzapin und Paliperidon gegeben. Die FGA-LAI sollten zuerst als Testdosis verabreicht werden, um die grundsätzliche Verträglichkeit sicherzustellen. Bei allen LAI besteht eine hohe Variabilität der Plasmaspiegel, die erheblichen Schwankungen unterliegen. Stabile Plasmaspiegel werden meist erst nach mehreren Monaten erreicht; dies erschwert die Dosistitration. Aktuelle Untersuchungen bezüglich der langfristigen Auswirkungen kontinuierlicher Antipsychotikagabe und des möglicherweise schlechteren Ansprechens auf Antipsychotika sollten beachtet werden.