Zusammenfassung
Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter, sind meist chronisch rezidivierend und häufig mit komorbiden Störungen verbunden. Die Diagnosekriterien für Depression im Kindes- und Jugendalter im DSM-5 erlauben die Kodierung von reizbarer Stimmung und verbale und physische Temperamentsausbrüche als Kernsymptome einer Depression. Weiterhin ist die Mindestdauer einer dysthymen Störung in dieser Altersgruppe auf 1 Jahr herabgesetzt. Die ICD-10 trägt der hohen Komorbidität von Externalisierungsstörungen und Depression durch die Diagnose „Störung des Sozialverhaltens mit depressiver Störung“ Rechnung. Eine kognitive Verhaltenstherapie umfasst in der Regel (a) Aufbau positiver Aktivitäten, (b) Kompetenztraining (soziale Kompetenzen, Problemlösetraining, etc.) und (c) Aufbau funktionaler Kognitionen. Abhängig vom Auftreten und der Schwere suizidaler Gedanken und Handlungen muss diese Symptomatik als eigenes und primäres Behandlungselement berücksichtigt werden.