Erschienen in:
01.05.2011 | Originalien
Depressivität und Stressbewältigung bei Medizinstudierenden
Eine Vergleichsuntersuchung des 1. und 7. Fachsemesters Humanmedizin
verfasst von:
PD Dr. biol. hom. H.B. Jurkat, L. Richter, M. Cramer, A. Vetter, S. Bedau, F. Leweke, W. Milch
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 5/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Internationale Studien deuten auf erhöhte Prävalenzraten von Depressionen und fehlende Stressbewältigungsstrategien unter Medizinstudierenden hin. Unterscheiden sich Studienanfänger von Studierenden im klinischen Studienabschnitt diesbezüglich?
Material und Methoden
Insgesamt 651 Medizinstudierende des 1. und 7. Fachsemesters an der Justus-Liebig-Universität Gießen wurden in Totalerhebungen bei einer Rücklaufquote von 100% mit dem Fragebogen zu Gesundheitsförderung, Lebensqualität und Stressbewältigung im Medizinstudium und dem Beck-Depressionsinventar untersucht.
Ergebnisse
Insgesamt 81,1% der Befragten wiesen keine, 13,1% milde und 5,8% klinisch relevante Symptome einer Depression auf, wobei die Studentinnen stärker beeinträchtigt waren. Die Ausprägung der Symptomatik war stark mit der subjektiven Bewertung von Stressoren assoziiert. Bei Studienanfängern beeinflusste der Coping-Stil maßgeblich die Depressivität.
Schlussfolgerung
Präventionsmaßnahmen sollten ein umfassendes Informationsangebot spätestens zu Beginn des Studiums beinhalten, dessen Ziel die Schaffung realistischer Studienerwartungen, die Aufklärung zu gesundheitsförderlichem Verhalten und zu gesundheitlichen Risiken sein sollte.