Erschienen in:
01.07.2007 | Originalien
Suchttherapie bei abhängigen Ärzten
Strategien der Prävention und Therapie
verfasst von:
PD. Dr. Götz Mundle, Harald Bernard Jurkat, Christian Reimer, Klaus Beelmann, Michael Kaufmann, Konrad F. Cimander
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 4/2007
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Zusammenfassung
Hintergrund
Internationale Studien zeigen eine erhöhte Inzidenz substanzbezogener Störungen bei Ärzten. Der Artikel untersucht Hintergründe der berufsspezifischen Belastungen und beschreibt Behandlungskonzepte.
Studiendesign
In einer Querschnittuntersuchung werden 107 Ärzte mit und 468 ohne substanzbezogene Störungen verglichen. Zwei strukturierte Behandlungskonzepte aus Kanada und der BRD werden vorgestellt.
Ergebnisse
Die hohe Arbeitsbelastung führt bei Medizinern zu verminderter Leistungsfähigkeit und sozialem Rückzug. Behandlungsangebote für betroffene Ärzte arbeiten nach dem Grundprinzip „Hilfe statt Strafe“. Das 5-jährige Behandlungsprogramm in Kanada weist Erfolgsraten von über 90% auf.
Schlussfolgerungen
Als Primärprophylaxe sollten Medizinstudierende frühzeitig über die Stressoren des Arztberufes informiert werden. Strukturierte Behandlungsprogramme für betroffene Ärzte ermöglichen eine adäquate Behandlung mit hohen Erfolgsraten. Der von der Deutschen Suchtstiftung initiierte Expertenrat „Suchtgefährdete Ärztinnen und Ärzte“ soll die Etablierung bundesweiter Behandlungsprogramme unterstützen.