Zusammenfassung
Gynäkologische Erkrankungen können das sexuelle Erleben in einem mehr oder minder ausgeprägten Ausmaß beeinflussen. Deshalb ist eine genaue Anamneseerhebung der Beschwerden auch in Bezug auf die Sexualität sowie eine genaue Beratung bei konservativen und operativen Therapien, gleich welcher gynäkologischen Erkrankung, erforderlich. Vor allem entzündliche Erkrankungen der Vulva und Vagina können kurzfristig heftige Beschwerden und eine ausgeprägte Dyspareunie auslösen. Ebenso Hauterkrankungen wie z. B. der Lichen sclerosus. Die Therapie onkologischer Erkrankungen kann zur operativen Entfernung gynäkologischer Organe führen; die dadurch entstehenden anatomischen Veränderungen können nicht das sexuelle Erleben, sondern auch das „sexuelle“ Selbstbewusstsein verändern. Hormonelle Veränderung im Rahmen der Menopause oder bedingt durch die onkologische Begleit-Therapie nehmen ggf. starken Einfluss auf das sexuelle Erleben und die Libido. Für viele Beschwerden, die durch gynäkologische Erkrankungen entstehen, gibt es gute und bewährte Therapieansätze.