07.12.2012 | Journal
„Der Fall Kurilow“ von Irène Némirovsky
Erschienen in: NeuroTransmitter | Ausgabe 12/2012
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Im Februar 2012 berichtete die Presse von dem pakistanischen Arzt Shakil Afridi aus Peshawar, der dem US-amerikanischen Geheimdienst offenbar wertvolle Unterstützung beim Verifizieren des Unterschlupfes von Osama Bin Laden in Abbottabad geleistet hat. „In den sechs Wochen vor dem Zugriff des US-amerikanischen Elitekommandos inszenierte Afridi eine Polio-Impf-Kampagne in Bilal Town, jenem Viertel, in dem der Chef von Al Qaida vermutet wurde. Afridis Auftrag war es, über heimlich genommene DNA-Proben Aufschluss über das direkte Umfeld des Chefterroristen zu gewinnen. Er erhielt sogar Zugang zum Aufenthaltsort Bin Ladens …“ (FAZ vom 9.2.2012). Eine alte Erfahrung freilich besagt: Wo die Wirklichkeit hin will, war die Literatur längst. Und siehe da: Eine strukturell ähnliche Situation finden wir im Roman „Der Fall Kurilow“ von Irène Némirovsky, dessen Handlung im zaristischen Petersburg der Jahrhundertwende spielt.