Erschienen in:
01.09.2009 | Schwerpunkt
Der Stellenwert operativer Verfahren in der Therapie der obstruktiven Schlafapnoe des Erwachsenen
verfasst von:
Prof. Dr. B.A. Stuck
Erschienen in:
Somnologie
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Ausgabe 3/2009
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Zusammenfassung
Die Rolle der Chirurgie bei der Therapie der obstruktiven Schlafapnoe war und ist umstritten. Während chirurgische Verfahren auch von Seiten der Patienten zunehmend als Alternative zur nächtlichen Beatmungstherapie wahrgenommen werden, haben sie bis dato kaum Eingang in nationale oder internationale Therapieempfehlungen gefunden. Grund hierfür ist in aller Regel der Mangel an randomisierten kontrollierten Studien. Auch wenn diese nicht in allen Fällen möglich und verglichen mit konservativen Therapieverfahren mit erheblichen Problemen behaftet sind, so zeigen doch jüngste Beispiele, dass methodisch anspruchsvolle, kontrollierte Studien möglich sind. Die konservativen Verfahren („continuous positive airway pressure“, CPAP) sind noch immer der Goldstandard in der Therapie der obstruktiven Schlafapnoe. Sie sind jedoch nicht bei allen Patienten einsetzbar, nicht zwingend effektiv wirksam und werden nicht von allen Patienten akzeptiert. Die eingeschränkte Compliance muss insbesondere dann berücksichtigt werden, wenn die Erfolgsraten konservativer und operativer Verfahren verglichen werden. Ferner beziehen sich die für die CPAP-Therapie publizierten Studien zur Reduktion des kardiovaskulären Risikos überwiegend auf die Patientengruppe mit mittel- bis höhergradiger Schlafapnoe oder mit entsprechenden Komorbiditäten. Während in diesen Fällen die operativen Therapieverfahren vornehmlich bei mangelnder Akzeptanz oder eingeschränkter Compliance eine Alternative darstellen, so scheinen sie bei Patienten mit leichtgradiger Schlafapnoe ohne relevante Tagessymptomatik und ohne entsprechende Komorbiditäten bei entsprechender Indikation auch als primäre Therapie in Frage zu kommen.