Erschienen in:
10.01.2018 | Dyspnoe | Leitthema
Diabetes und restriktive Lungenerkrankungen/Fibrose
verfasst von:
Dr. S. Kopf
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Patienten mit Diabetes mellitus weisen häufig eine im Vergleich zu Stoffwechselgesunden eingeschränkte Lungenfunktion auf, und Diabetes mellitus geht mit einem erhöhten Risiko für idiopathische Lungenfibrose einher.
Ziel
Es sollte geklärt werden, ob Patienten mit Diabetes mellitus vermehrt restriktive, fibrosierende Lungenerkrankungen entwickeln und ob es sich dabei um eine mögliche diabetische Komplikation handelt.
Material und Methode
Es wurde eine ausführliche Literaturrecherche mittels PubMed.gov mit Besprechung, Bewertung und Diskussion bestehender Studienergebnisse im Kontext der Fragestellung durchgeführt.
Ergebnisse
Patienten mit Diabetes mellitus haben eine im Vergleich zu Stoffwechselgesunden reduzierte Lungenfunktion, v. a. Parameter der restriktiven Ventilationsstörungen (Vitalkapazität [FVC] und Diffusionskapazität [DLco]) sind bei ihnen erniedrigt. Außerdem ist Diabetes mellitus ein wichtiger Risikofaktor bei Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose. Die Pathomechanismen der Lungenfibrose und klassischer diabetischer Spätschäden weisen viele Gemeinsamkeiten, über DNA-Schäden (DNA: „deoxyribonucleic acid“), reaktive Sauerstoffspezies, endotheliale Dysfunktion und Gerinnungsaktivierung, auf. Definitive klinische und experimentelle Studien zur diabetischen Lungenfibrose fehlen bis heute.
Schlussfolgerungen
In der Zusammenschau der Ergebnisse bestätigte sich, dass restriktive Lungenerkrankungen und Lungenfibrose eine diabetesbedingte Komplikation sind. Weitere Studien sind notwendig, um Pathomechanismus, klinischen Verlauf und mögliche Behandlungsansätze zu untersuchen.