Zusammenfassung
Das Krankheitsbild des diabetischen Fußes ist definiert als eine Infektion, Ulzeration und/oder Zerstörung des tiefen Weichteilgewebes mit neuropathologischen Befunden und einer unterschiedlich ausgeprägten peripheren Gefäßerkrankung der unteren Extremitäten (Schaper et al. 2003; International Working Group on the Diabetic Foot 2007). Wundheilungsstörungen der unteren Extremitäten bei einer diabetischen Stoffwechsellage stellen eine besondere Herausforderung dar. Statistisch gesehen wird weltweit alle 30 Sekunden eine dem Diabetes mellitus anzulastende Amputation an einer unteren Extremität durchgeführt. Weiterhin zeigt sich, dass ca. 20–40 % der Gesamtkosten einer Diabeteserkrankung auf die Therapie des diabetischen Fußsyndroms entfallen (Boulton et al. 2005). Studien belegen, dass 50–70 % aller Amputationen der unteren Extremitäten einer diabetischen Stoffwechsellage zuzuschreiben sind. Bei 85 % aller Amputationen, die an Diabetes mellitus erkrankten Patienten durchgeführt wurden, ging ein Fußulkus voraus, das im weiteren Verlauf eine schwere Infektion oder Gangrän ausbildete (International Working Group on the Diabetic Foot 2007; Boulton et al. 2005; Apelqvist und Larsson 2006).