Erschienen in:
01.04.2013 | Übersichten
Diagnostik und Verlaufsbeurteilung der Multiplen Sklerose
Stellenwert der optischen Kohärenztomographie
verfasst von:
M. Bock, F. Paul, J. Dörr
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 4/2013
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Zusammenfassung
Neben der Schubaktivität und dem neurologischen Untersuchungsbefund spielt die magnetresonanztomographische (MRT-)Bildgebung bei der Verlaufsbeurteilung der Multiplen Sklerose (MS) derzeit eine Schlüsselrolle. Letztere ist jedoch zeit- und kostenintensiv und selbst in Deutschland nicht immer kurzfristig verfügbar. Vor allem diskriminiert das Routine-MRT aber nur unzureichend zwischen Demyelinisierung und Neurodegeneration und weist eine Diskrepanz zwischen Läsionslast und Behinderungsgrad auf. Die optische Kohärenztomographie (OCT) ist eine in der Ophthalmologie inzwischen gut validierte, nichtinvasive Methode zur Darstellung und Quantifizierung neurodegenerativer Prozesse der Retina, wie sie auch bei der MS und zahlreichen anderen neurologischen Erkrankungen auftreten. Darüber hinaus ist die OCT-Untersuchung im klinisch-ophthalmologischen Einsatz kostengünstig, mit geringem Zeitaufwand durchführbar, gut reproduzierbar und für den Patienten nicht belastend, mithin ideale Voraussetzungen für eine Anwendung als Verlaufsparameter bei neurologischen Erkrankungen. In dieser Übersicht werden die Hintergründe der OCT-Technik und ihre Bedeutung für die Diagnostik und Verlaufsevaluation der MS vorgestellt.