Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird der Prozess der Diagnostik praktisch dargestellt. Dies beinhaltet die Anamnese mit der Lebensgeschichte, den psychopathologischen Status, das Stellen einer Diagnose entsprechend der Diagnosesysteme ICD-10 (Dilling und Freyberger,
2016) bzw. DSM-5 (Falkay & Wittchen, 2018), das Miteinbeziehen von Skalen und Scores zur Objektivierung derselben (Strauß und Schuhmacher,
2005) und ergänzende Testverfahren zur Quantifizierung des Ausmaßes der Störung und solcher zur Evaluierung des therapeutischen Prozesses im Rahmen der Qualitätssicherung. Die spezifische verhaltenstherapeutische Diagnostik mittels der Problem- oder Verhaltensanalyse (Margraf und Schneider,
2009) bildet ein zentrales Merkmal des diagnostischen Prozesses in der Verhaltenstherapie und ist ein wesentliches Element für die Erklärung der Genese des Problemverhaltens, dessen Ablauf in einer spezifischen Situation und die Planung der entsprechenden therapeutischen Schritte. Sie besteht aus dem Makromodell zur Problemgenese, dem S-O-R-K-C-Modell zur Beschreibung in einer spezifischen Situation und der Plananalyse bzw. der Erarbeitung von Schemata für die Erfassung übergeordneter, das Symptom mitbeeinflussender Faktoren.