Erschienen in:
16.07.2018 | Karotisendarteriektomie | Leitthema
Die aktuellen Karotisstudien ermöglichen valide Therapieentscheidungen
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 5/2018
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Zusammenfassung
In den aktuellsten und umfangreichsten Metaanalysen zum Methodenvergleich Karotisendarteriektomie (CEA) vs. Karotisstentung (CAS) werden die Ergebnisse von 15 randomisierten kontrollierten Studien (RCT) zusammengefasst. Beim Kombinationsendpunkt periprozedurale 30-Tage-Mortalitäts- und Schlaganfallrate war die CAS mit einer 61 % Steigerung des relativen Risikos im Vergleich zur CEA assoziiert. Für die Endpunkte periprozeduraler Tod oder Schlaganfall zeigte die „trial sequential analysis“ (TSA) eine valide, belastbare Evidenzlage (relative Risikoreduktion um 20 %) des Vorteils der CEA gegenüber der CAS. In der Metaregression hatte nur der prozentuale Anteil der Männer einen statistisch signifikant modifizierenden Effekt auf den Endpunkt 30-Tage-Mortalitäts- und Schlaganfallrate im Sinne eines protektiven Faktors. Hinsichtlich der Intermediär- und Langzeitergebnisse zeigte sich in der Metaanalyse für die CAS im Vergleich zur CEA eine 42 % relative Risikoerhöhung für den Kombinationsendpunkt periprozeduraler Schlaganfall oder Todesfall und ipsilateraler Schlaganfall im Follow-up, eine 33 % Steigerung des relativen Risikos für Tod oder Schlaganfall im Langzeitverlauf und eine 42 % Steigerung des relativen Risikos für jeglichen Schlaganfall im Follow-up. Für die Langzeitergebnisse und insbesondere für den Kombinationsendpunkt periprozeduraler Schlaganfall oder Todesfall und ipsilateraler Schlaganfall im Follow-up zeigte sich jedoch in der TSA keine ausreichende Datenvalidität (mit einer mindestens 20 %igen relativen Risikoreduktion) für eine sichere Aussage, sodass für eine sichere Beurteilung der Langzeitergebnisse durch Einschluss weiterer Ereignisse eine Fortführung des Follow-up der einzelnen RCTs wünschenswert wäre.