Erschienen in:
01.03.2010 | Leitthema
Die chronisch rezidivierende Parotitis
verfasst von:
Prof. Dr. J. Zenk, M. Koch, N. Klintworth, H. Iro
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 3/2010
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Zusammenfassung
Die chronisch rezidivierende Parotitis ist eine nicht obstruktive Erkrankung mit episodischen, meist schmerzhaften Schwellungen. Sie lässt sich in eine juvenile und eine adulte Form trennen, ohne dass die eigentliche Ätiologie der Erkrankung sicher geklärt ist. Diskutiert werden bei der juvenilen Form neben genetischen und angeborenen Faktoren auch die Bedeutung bakterieller Infektionen, die eine geringgradige Entzündung aufrechterhalten. Selten kann die Drüse im Verlauf komplett lymphatisch transformieren. Die juvenile chronisch rezidivierende Parotitis hat in 90% aller Fälle einen selbstlimitierenden Verlauf. Die Diagnose ergibt sich primär aus der Anamnese und den klinischen Symptomen. Als Bildgebung der Wahl gilt die hochauflösende Sonographie. Die Sialendoskopie zeigt typische Befunde bei der juvenilen Form, Gangstrikturen oder Stenosen des distalen Gangsystems bei der adulten Form. Die Therapie der Wahl ist neben der Gabe von Penicillin die Drüsenmassage und Speichelanregung. Bei schwierigen Verläufen ist die Sialendoskopie mit Spülung der Speichelgänge und Instillation von Kortison indiziert. Die totale Parotidektomie ist Ultima ratio und wird selten benötigt.