Erschienen in:
12.12.2016 | Arthrosen | Operative Techniken
Die laterale Schlittenprothese – eine Herausforderung
verfasst von:
T. Walker, P. R. Aldinger, M. R. Streit, PD Dr. T. Gotterbarm
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Operationsziel
Endoprothetischer Ersatz des lateralen Gelenkkompartiments mit unikondylärer Kniegelenkprothese
Indikationen
Isolierte Valgusgonarthrose mit vollschichtigem Knorpelverlust im lateralen Kompartiment, avaskuläre Knochennekrose der lateralen Femurkondyle.
Kontraindikationen
Viertgradiger Knorpelschaden im zentralen Anteil des medialen Kompartiments sowie im medialen Anteil des patellofemoralen Gelenks. Instabilität/Kontraktur von Kollateral- und Kreuzbändern, Valgusabweichung >15°, manuell nicht korrigierbare Valgusabweichung, Streckdefizit >15°, intraoperative Beugefähigkeit <100°, Z. n. Umstellungsoperation, rheumatische Erkrankung.
Operationstechnik
Beinlagerung im Beinhalter. Minimal-invasiver Zugang über parapatellare laterale Arthrotomie. Darstellung des lateralen Gelenkkompartiments und Entfernung von Osteophyten. Anbringen der tibialen Resektionslehre. Horizontaler Sägeschnitt 7–8 mm unterhalb des ursprünglichen Tibiaplateaus unter Schutz des lateralen Kollateralbands. Vertikaler Sägeschnitt durch Inzision im zentralen Anteil der Patellarsehne in 20°-Innenrotation zum Tibiaplateau. Femurpräparation. Einbringen des Markraumstabs, Ausrichten der Femurbohrführung auf die Spina iliaca anterior superior und Durchführung der Bohrungen. Anbringen der dorsalen Resektionslehre. Sägeschnitt unter Schutz des lateralen Kollateralbands. Einbringen eines 0‑mm-Distanzhalters und erste Fräsung. Messung des Streckspalts, Einbringen des Distanzhalters (niemals >5 mm), Fräsung und Kontrolle mittels Probeimplantaten. Impingementprophylaxe durch Knochenresektion vom anterioren sowie posterioren Anteil der Femurkondyle. Finale Präparation des Tibiaplateau. Zementierung der Prothesenkomponenten.
Nachbehandlung
Freie Beübung des Kniegelenks, Vollbelastung an Unterarmgehstützen schmerzgesteuert.
Ergebnisse
Luxationsraten zwischen 0–6,6 % bei mittlerem Nachuntersuchungszeitraum zwischen 1,7 und 4 Jahren. Revisionsfreies Überleben der lateralen Schlittenprothese zwischen 90–98 %.