Erschienen in:
01.07.2008 | Kasuistiken
Die periartikuläre Mineralisation des Fingers
verfasst von:
Dr. M. Fuerst, J. Zustin, L. Lammers, W. Rüther
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 4/2008
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Zusammenfassung
Die periartikuläre Mineralisation ist eine Erkrankung, die häufig an den Schultergelenken, Knie- und Hüftgelenken und nur selten an den Fingergelenken anzutreffen ist. Sie muss von der periartikulären Ossifikation unterschieden werden. Typische Symptome sind akute Schmerzen und Schwellungen, welche nach 3–6 Monaten spontan reversibel sein können.
Wir berichten über einen Fall einer periartikulären Mineralisation am MCP-II-Gelenk der linken Hand einer 39-jährigen Patientin. Das Röntgenbild zeigte die typischen opaken Verschattungen periartikulär. Die Symptome waren auf konservativem Weg nicht zu beherrschen, sodass eine operative Entfernung der Mineralisation erfolgte. Die histologische und elektronenmikroskopische Aufarbeitung der entfernten Mineralisationen zeigte Hydroxylapatit-Ablagerungen im periartikulären Gewebe in Verbindung mit einer chondrogenen Metaplasie der Bindegewebszellen.
Postoperativ wurde die Patientin schnell beschwerdefrei.
Die Therapie der periartikulären Mineralisation ist im Regelfall konservativ, nur in Ausnahmefällen ist ein operatives Vorgehen erforderlich. Die periartikuläre Mineralisation der Fingergelenke hat insbesondere differenzialdiagnostische Bedeutung, da der akute Verlauf mit starken Schmerzen und Schwellungen z. B. dem der infektiösen Arthritis sehr ähnelt.