Erschienen in:
22.12.2016 | Diplopie | Originalie
Die okuläre Myositis als seltene Ursache eines Visusverlustes
verfasst von:
Prof. Dr. J. D. Rollnik, H. Requadt
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 4/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die okuläre Myositis stellt ein seltenes Krankheitsbild dar, bei dem es zu einer schmerzhaften Diplopie, sehr selten auch zu einem Visusverlust kommt. In der Darstellung der vorhandenen Literatur wird insbesondere auf die Differenzialdiagnostik eingegangen. Im vorliegenden Fall erkrankte eine 80-jährige Patientin, die über einen langsam progredienten Visusverlust auf dem linken Auge klagte. Zu einer Diplopie kam es nur zu Beginn, auch Schmerzen standen nicht im Vordergrund der Beschwerden. Mittels Computertomographie und Magnetresonanztomographie konnte eine Verdickung, v. a. des M. rectus medialis, lateralis und inferior, dargestellt werden, die zu einer Kompression des N. opticus im Conus orbitae links geführt hatte. Durch eine Prednisolon-Stoßtherapie (1000 mg i. v. über 3 Tage), gefolgt von 100 mg p. o./Tag, mit langsamem Ausschleichen (10 mg/Woche), kam es zu einer Erholung des Visus, Rezidive traten nicht auf. Insbesondere bei einem Visusverlust kommt es auf eine rasche Diagnostik und Therapie der okulären Myositis an.