Erschienen in:
01.11.2015 | Arbeitswelt
Ein „Frühwarnsystem“ für den Gesundheitszustand der Belegschaft
Der WHO-5-Fragebogen zum Wohlbefinden bei Burnout und Depressivität beim Personal im geriatrischen Pflegeheim
verfasst von:
Dr. Marcel Maier, Sandra Kälin
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Belastungen für das Personal in Einrichtungen der geriatrischen Langzeitpflege sind sehr hoch. Allerdings sind die Möglichkeiten für die einzelnen Heime sehr beschränkt, wenn es darum geht, die Belastungen bei „ihrem“ Personal festzustellen. Umfassende Erhebungen sind zeitintensiv, teuer und daher kaum zu realisieren.
Ziel/Fragestellung
Der WHO-Fragebogen zum Wohlbefinden (WHO-5) ist ein effizientes Screeninginstrument, welches neben dem allgemeinen Wohlbefinden auch Aussagen zur affektiven Befindlichkeit liefern soll. Es stellt sich die Frage, ob die Werte dieses Fragebogens mit Symptomen des Burnouts und Depressionswerten korrelieren. Zudem soll herausgefunden werden, ob diesbezüglich Unterschiede zwischen dem Pflegepersonal und anderen Beschäftigten in einem Pflegeheim bestehen.
Methoden
In einem geriatrischen Pflegeheim wurden die Zusammenhänge zwischen den Werten des WHO-5 und der Skala „Emotionale Erschöpfung“ (Burnout) sowie der allgemeinen Depressionsskala (ADS) ermittelt. Hierbei wurde zwischen Pflegepersonal und nicht in der Pflege tätigem Personal unterschieden.
Ergebnisse
Die Korrelationen zwischen WHO-5 und der „Emotionalen Erschöpfung“, sowie zwischen WHO-5 und ADS sind hoch signifikant. Dies sowohl beim Pflegepersonal als auch bei anderen Berufsgruppen.
Diskussion
Es ist davon auszugehen, dass bei einem geringen Wohlbefinden auch mit einer höheren Neigung zu Burnout und Depressivität zu rechnen ist. Der WHO-5 zeigt starke Assoziationen zu Symptomen des Burnouts und zur Depressivität und liefert den Verantwortlichen somit schnell und unkompliziert Hinweise über die allgemeine affektive Verfassung des Personals. Allerdings liefert der Fragebogen keine Aussagen über die tatsächlichen Ausprägungen von Burnout und Depressivität.