Erschienen in:
14.12.2020 | Übersichten
Einfluss cochleärer Parameter auf die aktuelle Cochleaimplantatversorgung
Entwicklung eines Konzepts für die personalisierte Medizin
verfasst von:
PD Dr. med. K. Rak, L. Ilgen, J. Taeger, P. Schendzielorz, J. Voelker, S. Kaulitz, F.‑T. Müller-Graff, A. Kurz, T. Neun, R. Hagen
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 12/2021
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Zusammenfassung
Seit dem Einzug von Cochleaimplantaten in die klinische Routine ist das Interesse an der Messung der cochleären Parameter, insbesondere der cochleären Länge (Länge des Canalis spiralis cochleae, „cochlear duct length“, CDL), immer größer geworden, da diese einen Einfluss auf die korrekte Auswahl der Elektrode haben können. Einerseits ist die Abdeckung eines optimalen Frequenzbands für ein gutes audiologisches Ergebnis relevant, andererseits gilt es, ein cochleäres Trauma durch eine zu tiefe Insertion oder Fehllage des Elektrodenträgers zu vermeiden. Cochleaimplantate stimulieren die Spiralganglienzellen (SGZ), deren Anzahl und insbesondere Verteilung auch einen Einfluss auf die Funktion eines Cochleaimplantats haben. Darüber hinaus kann die Frequenzzuordnung jedes Elektrodenkontakts für den postoperativen Erfolg eine entscheidende Rolle einnehmen, da die Frequenzverteilung der menschlichen Cochlea mit variierender CDL substanzielle interindividuelle Unterschiede aufweist. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Überblick über verwendete Methoden zur Bestimmung der cochleären Parameter und über relevante Studien zur CDL, zur Anzahl und Verteilung der SGZ und zur Frequenzzuordnung der Elektrodenkontakte zu geben. Aufbauend darauf wird ein Konzept zur personalisierten Cochleaimplantatversorgung vorgestellt. Zusammenfassend soll die vorliegende Arbeit dabei helfen, die personalisierte Medizin im Bereich der Cochleaimplantatversorgung zukünftig zu fördern, um aktuelle Grenzen zu überwinden und das audiologische Ergebnis zu optimieren.