Erschienen in:
07.09.2016 | Rückenschmerzen | Originalien
Einfluss des Lastkraftwagenfahrens auf die Oberkörperstatik und den BMI
verfasst von:
A. Lenk, P. Troebs, E. Wanke, D. A. Groneberg, Dr. D. Ohlendorf
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Ziel
Die vorliegende Untersuchung analysiert den Einfluss des Lastkraftwagenfahrens auf die Oberkörperstatik und das Körpergewicht.
Material und Methode
An dieser Studie haben 73 Lastkraftwagenfahrer im Alter von 21 bis 70 Jahren teilgenommen (72 männlich, 1 weiblich). Die Vermessung der Oberkörperstatik erfolgte mit einem dreidimensionalen Rückenscanner (ABW GmbH, Frickenhausen, Deutschland). Die Gruppen wurden nach Körpergewicht und Arbeitsjahre eingeteilt. Bei der Gruppenzuordnung entsprechend des Körpergewichts diente der Body-Mass-Index (BMI) als Einstufungskriterium. Die Arbeitsjahre wurden in 3 Kohorten aufgeteilt. Ferner wurden die Probanden nach Rückenschmerzen befragt. Für die statistische Auswertung kam die Einweg-Varianzanalyse für normalverteilte und der Kruskal-Wallis-Test für nicht normalverteilte Parameter zum Einsatz bei einem Signifikanzniveau von 5 %.
Ergebnisse
In beiden Gruppenvergleichen gab es hinsichtlich der Parameter der Oberkörperstatik keine signifikanten Unterschiede. Beim Vergleich des BMI bezüglich der Arbeitsjahre ist zwischen Gruppe 1 (bis 12 Jahre Berufserfahrung) und Gruppe 3 (ab 26 Jahre Berufserfahrung) ein deutlicher Anstieg des BMI (p ≤ 0,02) nachzuweisen. Des Weiteren gab ein Großteil der Lastkraftwagenfahrer (61,6 %) an, an unteren Rückenschmerzen zu leiden.
Diskussion
Die vorliegenden Ergebnisse konnten belegen, dass sich langjähriges Lastkraftwagenfahren statistisch nicht signifikant auf die Oberkörperstatik auswirkt und auch das Körpergewicht die Körperhaltung nicht verändert. Mit zunehmenden Berufsjahren ist bei Lastkraftwagenfahrern ein deutlicher Anstieg des BMI zu verzeichnen. Rückenschmerzen sind unter Lastkraftwagenfahrern häufig vorhanden, was die Ergebnisse vorangegangener Studien bestätigt.