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Erschienen in: Clinical Epileptology 2/2024

Open Access 24.02.2024 | Elektroenzephalografie | Übersichten

Hans Berger und 100 Jahre Elektroenzephalogramm

Einblicke in sein Leben und seine Forschungen zum „Elektrenkephalogramm“

verfasst von: Prof. Johannes R. Lemke, Gerhard Kluger, Günter Krämer

Erschienen in: Clinical Epileptology | Ausgabe 2/2024

Zusammenfassung

Hans Berger (1873–1941) verbrachte ab dem Studium der Medizin seine gesamte berufliche Laufbahn an der Nervenklinik der Universität Jena. Dort entwickelte er über viele Jahre eigenständig und nahezu für sich allein eine Vorrichtung zum Ableiten der physiologischen Hirnaktivität des Menschen, die er „Elektrenkephalogramm“ taufte. Er selbst datierte den Tag der ersten erfolgreichen und verlässlichen Ableitung auf den 06.07.1924. Berger mied die Öffentlichkeit und pflegte nur zu wenigen Vertrauten einen engen Kontakt. Hierzu gehörte u. a. sein Oberarzt Rudolf Lemke, der ihn während der gesamten 1930er-Jahre beruflich begleitete und ihm Jahre später als Klinikdirektor folgte. Rudolf Lemke erwirkte die Umbenennung der Klinik in „Hans-Berger-Klinik“ und verewigte seinen Mentor auch in Form von Portraits sowie einer Totenmaske, die er direkt nach Bergers tragischem Tod von ihm anfertigte. Aufgrund Bergers Tätigkeit am Erbgesundheitsobergericht wurde der Klinikname 2022 wieder abgelegt. Bergers Erfindung, das Elektroenzephalogramm (EEG) des Menschen, bleibt hingegen auch 100 Jahre nach seiner Entwicklung ein Meilenstein der neurologischen und epileptologischen Diagnostik.
Hinweise
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Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Hans (Heinrich Wilhelm Ernst) Berger [15] wurde am 21.05.1873 in Neuses bei Coburg (Abb. 1) als viertes von 5 Geschwistern geboren. In diesem kleinen Dorf in Oberfranken/Bayern hatte sein Großvater, der Dichter und Professor für Orientalistik Friedrich Rückert (1788–1866), auf seinem Landgut seinen Lebensabend verbracht. Bergers Mutter Anna Sophie (1839–1919) war das zehnte Kind von Friedrich Rückert. Väterlicherseits war die Familie Berger 1752 nach Coburg gezogen, wo Bergers Urgroßvater als Bader tätig war. Sein Vater Friedrich Berger war Medizinalrat am Krankenhaus Coburg. Noch im Jahr der Geburt Hans Bergers zog seine Familie in ein Wohnhaus im Stadtzentrum von Coburg, an dem seit 1958 eine Gedenktafel an ihn erinnert.

Schul- und Militärzeit

Nach der Volksschule besuchte Berger das schon 1605 gegründete Gymnasium Casimirianum in Coburg mit bis zum Abitur 1892 fortlaufend besten Zeugnissen. Während seiner Gymnasialzeit in Coburg war er zudem Mitglied in der Schülerverbindung Casimiriana (Abb. 2) und später als Student in Jena – wie bereits sein Vater – in der pflichtschlagenden Studentenverbindung „Burschenschaft Arminia auf dem Burgkeller“.
Schon als Jugendlicher begann Hans Berger, Tagebuch zu schreiben. Seine ersten Eintragungen beginnen 1891 mit einem Vers seines Großvaters Friedrich Rückert: „Nicht alles, was Du weißt, darfst Du allen vertrauen, noch minder alle, was Du nicht weißt, lassen schauen.“ [5] Diesen Großvater verehrte Berger sein Leben lang. In seinem Tagebuch schrieb er u. a.: „Ich bin der Enkel des unsterblichen Dichters Friedrich Rückert“, und über seinem Schreibtisch in der Jenaer Klinik hing später dessen Portrait.
Bereits während seiner letzten Schuljahre machte er sich viele Gedanken über seine zukünftige Einstellung zu Leben und Beruf. Während sein Vater seinen einzigen Sohn gerne ebenfalls als Mediziner oder Physiologen gesehen hätte, schwankte Berger zwischen Zoologie, Astronomie und Mathematik. Im Jahr 1892 ging er nach Berlin und hörte Vorlesungen in den beiden letzteren Fächern. Von der Stadt enttäuscht kehrte er jedoch nach kurzer Zeit ohne festen Plan nach Coburg zurück, wo er einen Sommer bei seiner Familie verbrachte und lange Wanderungen bis nach Jena unternahm.
Anschließend ging er kurz entschlossen zum Militär nach Würzburg, um Offizier zu werden. Er erhoffte sich hierdurch ein festes Einkommen, um sich ohne Sorgen den „schönen Wissenschaften“ widmen zu können. Nach seinen eigenen Notizen fühlte er sich damals für technisch-mechanische Aufgaben nicht geeignet. In Würzburg kam es dann zu einem auch für die spätere Entwicklung des Elektroenzephalogramms (EEGs) wichtigen Ereignis. In seiner letzten Publikation „Psyche“ aus dem Jahre 1940 schrieb er: „Zu den immer noch umstrittenen parapsychologischen Erscheinungen gehört die echte Gedankenübertragung und doch muß sie meiner Meinung nach auch von der Wissenschaft als Tatsache anerkannt werden. Als 19-jähriger bin ich bei einer militärischen Übung schwer verunglückt und mit knapper Not einem sicheren Tode entgangen: Ich stürzte auf dem schmalen Rande eines steilen Hohlweges reitend mit dem sich aufbäumenden und sich überschlagenden Pferd in eine in der Tiefe des Hohlweges fahrende Batterie und kam unter dem Rad eines Geschützes zu liegen. Im letzten Augenblick hielt das mit sechs Pferden bespannte Geschütz an und ich kam mit dem Schrecken davon. … Am Abend desselben Tages erhielt ich von meinem Vater eine telegrafische Anfrage, wie es mir gehe. Es war dies das erste und einzige Mal in meinem Leben, dass ich eine solche Anfrage erhielt. Meine ältere Schwester, mit der ich in einem besonders innigen geschwisterlichen Verkehr stand, hatte diese telegrafische Anfrage veranlasst, weil sie plötzlich meinen Eltern gegenüber behauptete, sie wisse bestimmt, dass mir ein Unglück zugestoßen sei.“ [6]

Medizinischer Werdegang

Nach diesem Schlüsselerlebnis fiel der Entschluss zum Medizinstudium – ab dem Wintersemester 1893/94 zunächst in Jena, später in Würzburg und Kiel und schlussendlich wieder in Jena, wo Berger 1897 das Staatsexamen ablegte und approbiert wurde. Danach begann er seine Weiterbildung bei Otto Binswanger (1852–1929), dem Direktor der Psychiatrischen und Nervenklinik der Universität Jena, der Berger bereits seit dessen Zeit als Famulus kannte [7]. Binswanger bot ihm nun eine Assistentenstelle in dieser Klinik an, wo Berger fortan sein gesamtes akademisches Leben verbrachte. Die Promotion erfolgte bei dem im Vergleich zu dem Kliniker Binswanger mehr theoretisch orientierten Oberarzt Theodor Ziehen (1862–1950; später Ordinarius in Utrecht, Halle und Berlin), der ihn auch in die psychophysiologische Forschung einführte.
Berger war Zeit seines Lebens von der Hirnrinde fasziniert, der er die psychischen Vorgänge des Menschen zuordnete. Dazu nahm er auch Messungen der Hirndurchblutung und des Hirndrucks vor, indem er mittels Gummikappen Schädeldefekte bei Hirnverletzten abdeckte und luftdicht verschloss, was Messungen von Druckschwankungen ermöglichte. Dabei gelang es ihm, Reaktionen des Gehirns sowohl nach Gabe verschiedener Medikamente als auch bei Rechenaufgaben, Schrecksituationen, Schmerzreizen oder in Erwartungssituationen aufzuzeichnen.
Nachdem er bereits 1900 Oberarzt geworden war, habilitierte sich Berger 1901 mit seinen Forschungsergebnissen „Zur Lehre der Blutzirkulation in der Schädelhöhle des Menschen, namentlich unter dem Einfluß von Medikamenten“ [8, 9] und wurde 1906 zum außerordentlichen Professor ernannt. Nach den Messungen von Hirndruck und Hirndurchblutung suchte er nach weiteren Methoden zur Aufklärung der Funktionen des Gehirns. So führte er bei hirnoperierten Patienten während und nach Abklingen der Narkose eigens angefertigte Thermometersonden zu Temperaturmessungen in das Gehirn ein und überprüfte u. a. den Effekt akustischer und optischer Reize. Diese Versuche wurden jedoch 1910 mangels nennenswerter Resultate eingestellt [10].
Im Mai 1911 heiratete Berger Ursula Freiin von Bülow, mit der er 4 Kinder bekam. Ursula Berger hatte als Laborassistentin ihres späteren Mannes diesem immer wieder bei seinen Forschungen geholfen, die viele Jahre danach zu seiner berühmten Erfindung führen sollten [11].
Bereits im November 1918 hatte Hans Berger vertretungsweise die Leitung der Klinik übernommen. Im Jahr 1919 wurde er infolge der Emeritierung Binswangers (und auf dessen ausdrücklichen Wunsch hin) zu dessen Nachfolger berufen. Zentrales Thema seiner wissenschaftlichen Arbeiten war weiterhin die Suche nach einer Korrelation zwischen der objektiven Aktivität des Gehirns und subjektiven psychischen Phänomenen.

Bergers Forschungsschwerpunkte

Berger war sich stets bewusst, dass es dem britischen Physiologen Richard Caton (1842–1926) tierexperimentell bei Kaninchen und Affen schon 1875 gelungen war, über dem freigelegten Kortex elektrische Aktivität abzuleiten [1214], und diesem daher die Ehre der entsprechenden Entdeckung der elektrischen Aktivität des Kortex gebührte. Bekannt waren ihm höchstwahrscheinlich auch weitergehende tierexperimentelle Befunde des polnischen Physiologen Adolf Beck (1843–1942) [15, 16], des russischen Physiologen Vasily Iakovlevich Danilewsky (1852–1939) [17], des österreichischen Physiologen Ernst Fleischl Edler von Marxow (1846–1891) [18] und schließlich des russischen Physikers, Physiologen und Arztes Vladimir V. Práwdicz-Neminski (1879–1952), der nach entsprechenden Vorversuchen bereits 1925 eine als „Electrocerebrogramm“ bezeichnete fotografische Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Gehirns von Tieren veröffentlicht hatte [19, 20].
Bergers Forschungstätigkeit war ein über viele Jahre andauernder Prozess, in dem sich gemäß seiner Tagebuchaufzeichnungen Erfolge und Resignation immer wieder abwechselten. Als Datum der ersten von ihm analog zum Elektrokardiogramm (EKG) als „Elektrenkephalogramm“ oder kurz E.E.G. bezeichneten Ableitung beim Menschen gab Berger in seiner Publikation von 1929 retrospektiv den 06.07.1924 an [21]. Dies geschah an seinem damals 18-jährigen Patienten Carl Seidel, der von Berger infolge einer Hirntumoroperation als idealer Proband auserwählt wurde [11]. In seinen Tagebüchern finden sich hierzu folgende Eintragungen [22, 23]:
9. März 1924: Habe gestern eine unipolare Rindenreizung beim Menschen mit einem Knochendefekt mit Erfolg durchgeführt.
2. Juni 1924: D[ie] Idee nachzusehen nach Rindenströmen bei den pall[iativ] trepanierten Menschen.
14. Juni 1924: Es kam mir die Idee, die Untersuchungen über Rindenströme bei den Leuten mit Schädeldefecten nochmals zu versuchen. Ich bereite alle Apparate dafür vor.
6. Juli 1924: Habe auch bei Frau H[.] zeitmessende Versuche gemacht. Mit dem kleinen Saitengalvanometer auch Muskelströme der Flexoren d. Unterarmes schön positiv. Heute Versuche bei Z[.] mit Rindenströmen zweifelhaft, bei intell[ektuellen] Leistungen wohl positive Ergebnisse, aber Galvanometer nicht empfindl[ich] genug!
Berger kam am 02.06.1924 die Idee, physiologische Rindenströme bei trepanierten Menschen abzuleiten ([22]; Abb. 3). Bis zur erfolgreichen Umsetzung dieser Idee am 06.07.1924 vergingen kaum 5 Wochen – bis zur Publikation seiner Resultate 1929 waren es jedoch ganze 5 Jahre. Die Ursache für diesen großen zeitlichen Abstand wird von vielen Autoren und ehemaligen Mitarbeitern v. a. in Bergers Persönlichkeitsstruktur gesehen, insbesondere in seiner Perfektionsliebe, die sich zur Pedanterie ausweiten konnte und die mit regelrechter Furcht vor Kritik einhergegangen sei [11]. Er habe sich und seine Resultate immer wieder radikal infrage gestellt, insbesondere da es ihm in diesen 5 Jahren nicht gelungen war, seinen Aufzeichnungen von Rindenströmen jene Stabilität zu verleihen, die ihm vorschwebte [22]. Auch seine Entdeckung vom 06.07.1924 zog er gemäß seinem Tagebuch zunächst in Zweifel und vertraute seinen Beobachtungen erst sehr viel später. Noch 1928 überlegte er, seine Forschungen zum EEG einzustellen, bevor er sich einige Monate später dann doch bestätigt sah [23]:
11. Juli 1928: Ich habe das Bedürfnis nach schöpferisch wissenschaftlichen Arbeiten. Ich habe mehrere Jahre an dem vermeintlichen EEG gearbeitet. Was nun? EEG aufgeben!
16. Januar 1929: Ich habe fleißig an der Sache mit dem EEG gearbeitet u[nd] habe nun endlich sichere Ergebnisse gewonnen
3. Juni 1929: Soeben glänzende Electrenkephalogramme mit chlorierten Silbernadeln aufgenommen! Ich danke Dir mein Gott!
In der deutschsprachigen Fachwelt wurden seine Ergebnisse zunächst kaum ernst genommen und teilweise sogar belächelt, u. a. an seiner eigenen Fakultät vom Physiologie-Ordinarius [24]. Es wurden Zweifel geäußert, da man eine so einfache Aufzeichnung von Hirnaktionspotenzialen nicht ausgerechnet von einem Psychiater erwartet habe [5].
Demgegenüber war die Anerkennung durch ausländische Wissenschaftler ungleich größer. So hatte der britische Neurophysiologe und Nobelpreisträger Lord Edgar Douglas Adrian (1899–1977) zwar zunächst ebenfalls Artefakte vermutet, replizierte dann aber Bergers Befunde und befürwortete 1934 ebenso wie 1935 der kanadische Psychologe, klinische Neurophysiologe und Epileptologe Herbert Henri Jasper (1906–1999) in Publikationen in Brain [25] bzw. Science [26] vorbehaltlos die klinische Anwendung der neuen Methode.
Adrian hatte zudem nicht nur vorgeschlagen, das Phänomen des durch Augenöffnen unterdrückten α‑Rhythmus nach Berger zu benennen, sondern die EEG-Wellen auch insgesamt als Berger-Wellen. Berger lehnte dies jedoch ab und nannte sie nach dem griechischen Alphabet α‑, β‑, δ‑Wellen [27].
Berger beginnt seine erste Publikation über das EEG 1929 mit den folgenden Worten: „Schon in meiner späteren Gymnasialzeit habe ich mich für den Zusammenhang zwischen körperlichen und geistigen Vorgängen ganz besonders interessiert, und ein Buch von Schroeder van der Kolk, ‚Seele und Leib‘, das ich damals unter den Büchern meiner Mutter fand, hat mich für die Beschäftigung mit dieser Frage begeistert.“ [21, 28] Jacobus Ludovicus Conradus Schroeder van der Kolk (1797–1862) war ein niederländischer Anatom und Physiologe sowie Psychiater, ab 1827 Professor der Anatomie und Physiologie in Utrecht und gleichzeitig Inspektor von psychiatrischen Kliniken („Irrenanstalten“). Er war einer der ersten Ärzte, die den Ursprung der Epilepsien nicht nur theoretisch, sondern auch aufgrund von morphologischen Untersuchungen in das Gehirn verlagerte, wenngleich er mit seiner Annahme der Medulla oblongata als Ursprungsort nicht richtig lag [29]. Berger interessierte sich für das ganze Gehirn und konzentrierte sich bei seinen psychophysiologischen Forschungen nach negativen Befunden bezüglich des zerebralen Gefäßsystems früh auf die Hirnrinde: „Ich hatte dabei damals schon Untersuchungen über die elektrischen Vorgänge in der Großhirnrinde, die sog. ‚Rindenströme‘, die ich zu jener Zeit aus dem Schrifttum kennengelernt hatte, im Auge.“ [21] Mit diesem Ansatz befand er sich im Gegensatz zu der Mehrheit seiner neurophysiologischen Kollegen, die sich damals mehr für Einzelpotenziale von Nervenfasern interessierten, das Nervensystem als Telegrafensystem des Körpers imaginierten und das Alles-oder-Nichts-Gesetz des Nervenimpulses aufstellten. Das EEG als permanente intrinsische Aktivität des Gehirns verwirrte ihn zwar genauso wie die Neurophysiologen, aber er suchte nach den Äquivalenten von Denken und Seelenvorgängen, nicht nach Nervenaktionspotenzialen.
Berger publizierte ab 1929 in 14 Einzelveröffentlichungen fast alle wesentlichen normalen und pathologischen EEG-Veränderungen bei gesunden Erwachsenen, bei Kindern, im Schlaf, bei Narkose und Anoxie sowie bei Epilepsie, Hirntumoren, Hirntraumen und anderen Hirnerkrankungen [23] – alle unter dem Haupttitel „Über das Elektroenzephalogramm des Menschen“. Anlässlich seiner Aufnahme in die deutsche Akademie der Naturforscher „Leopoldina“ in Halle legte er 1938 die zusammenfassende Darstellung „Das Elektroenzephalogramm des Menschen“ vor [30].

Bergers Persönlichkeit

Hans Berger (Abb. 4) wird oftmals als zurückgezogene und sogar kontaktscheue Persönlichkeit beschrieben [5, 7, 11]. Er habe nationale und internationale Tagungen gemieden und meist nur mitteldeutsche Kongresse in Halle, Leipzig und Jena besucht [7]. Seine Arbeitsweise sei durch ein hohes Maß an Organisation, Disziplin und Zielstrebigkeit gekennzeichnet gewesen [11]. Berger habe einen sehr geregelten und fixierten Tagesablauf gehabt: 6:30 Uhr Frühstück mit der Familie; Hinübergehen in die Klinik zwischen 7 und 8 Uhr, wo er zunächst sein Tagebuch fortführte; 8:00 Uhr Beginn der klinischen Tätigkeit; 10:00 Uhr Konferenz; 12:00 Uhr Ende der morgendlichen Klinik und anderthalbstündiger Spaziergang mit seiner Frau; 13:30 Uhr Mittagessen mit kurzer Ruhe; 15:00 Uhr Privatsprechstunde und ab 17:00 Uhr wissenschaftliche Tätigkeit; nach dem Abendessen (um 19:30 Uhr) kam der Kliniksekretär oft noch zum Diktat der Tagesarbeit für 1–2 h in die Wohnung [7, 23].
Mit „pedantischer Akribie“ habe Berger auch von seinen Mitarbeitern die Durchführung der täglichen Arbeit verlangt [5, 7]. In vielem sei er das Gegenteil seines Vorgängers Otto Binswanger gewesen, „er hatte nicht das schäumende Temperament, nicht die Weltzugewandtheit, die ‚extravertierten‘ Züge Binswangers“ [27]. Auch habe er nur mit wenigen vertrauten Kollegen engen Kontakt gepflegt [11]. Einer dieser Vertrauten war sein langjähriger Mitarbeiter Rudolf Lemke (1906–1957; Großvater von Autor J.R.L.), der ab 1931 als Assistenz- und ab 1935 als Oberarzt unter Berger an der Jenaer Nervenklinik arbeitete ([11, 31]; Abb. 5). Neben der Klinikroutine arbeiteten Berger und Lemke auch in der studentischen Lehre zusammen und führten gemeinsame Lehrveranstaltungen inklusive Rundgängen auf den Krankenabteilungen für Studenten durch [32].
Rudolf Lemke war neben seiner ärztlichen Tätigkeit zeitlebens auch künstlerisch sehr aktiv und hinterließ ein umfangreiches Gesamtwerk aus Malerei, Zeichnungen und Grafiken. Hierzu gehören auch 2 Portraitstudien Bergers, die Lemke mutmaßlich in den späten 1930er-Jahren von seinem Mentor anfertigte (Abb. 6a, b). Diese Portraits erfolgten vermutlich auf Lemkes Initiative, der auch andere Mitglieder der Medizinischen Fakultät in Öl auf Leinwand portraitierte. Hans Berger hatte seinerseits durchaus ebenfalls ein gewisses künstlerisches Interesse und schenkte seinem jungen Kollegen vielleicht auch daher besondere Aufmerksamkeit und Zugang zu seiner Person. Über 10 Jahre hinweg – und somit während der Zeit des Nationalsozialismus – war Rudolf Lemke einer der engsten Wegbegleiter Bergers.

Berger und der Nationalsozialismus

In den 1930er-Jahren war in Deutschland das ärztliche Handeln immer stärker von nationalsozialistischer Ideologie und Gesetzgebung geprägt. Bereits kurz nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten Ende Januar 1933 wurde im Juli desselben Jahres das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses erlassen. Die Jenaer Nervenklinik arbeitete diesem Gesetz in Form von zahlreichen Meldungen vermeintlich „erbkranker“ Personen an verschiedene Erbgesundheitsgerichte zu. Das Jenaer Erbgesundheitsgericht schien im Vergleich zu anderen Gerichten dabei besonders entschieden vorzugehen und ordnete allein bis Ende 1935 mindestens 2724 Zwangssterilisationen an [33]. Gegen einen solchen Beschluss zur Sterilisierung konnten die betroffenen Personen innerhalb eines Monats Beschwerde einlegen, über die dann endgültig das Erbgesundheitsobergericht (EGOG) zu befinden hatte [33]. Hans Berger war ab 1936 am EGOG tätig [11] und dort als ärztlicher Beisitzer mitverantwortlich für die Ablehnung von Beschwerden zur Zwangssterilisation von mindestens 2 Frauen und 4 Männern [34]. In mindestens 25 weiteren EGOG-Verfahren kam es ebenfalls zu Zwangssterilisationen aufgrund von gemeinsam durch Hans Berger und Rudolf Lemke abgelehnten Beschwerden [34]. Bergers Tätigkeit am EGOG endete auf seinen eigenen Antrag hin mit seiner Emeritierung Ende September 1938 [35].

Emeritierung und weitere Tätigkeiten bis zum Lebensende

Dieses seit langer Zeit gesetzlich feststehende Datum der Emeritierung mit Erreichen des 65. Lebensjahres war Hans Berger und seinem Umfeld sehr wohl bekannt. Dennoch schien sich Berger große Hoffnungen zu machen, dass er zum 01.10.1938 zwar den Lehrstuhl abgeben müsse, dank seines Renommees womöglich aber seinen Vertrag als Klinikdirektor noch verlängern könne [11]. Dieses Gesuch wurde jedoch vom Rektor der Universität, dem Rassenhygieniker Karl Astel (1898–1945), im September 1938 endgültig abgelehnt.
Rudolf Lemke schrieb hierzu: „Mir ist unvergeßlich, wie er bei der Visite abberufen wurde und telefonisch die Mitteilung erhielt, daß er wegen Erreichen der Altersgrenze die Leitung der Klinik abzugeben habe. Für ihn kam die Emeritierung unerwartet, weil er sich noch rüstig und leistungsfähig fühlte, er hatte gehofft, noch einige Jahre an seiner Arbeitsstätte bleiben zu können. Er legte die klinische Arbeit, die für ihn Voraussetzung seiner Forschertätigkeit war, nieder, ohne Abschiedsfeier von der Universität, ohne Abschiedskolleg, das war besonders schmerzlich, weil ihm die pädagogische Tätigkeit sehr am Herzen lag.“ [27]
Direkter Nachfolger Hans Bergers als Lehrstuhlinhaber und Direktor der Jenaer Nervenklinik wurde zum 01.10.1938 der Nervenarzt und Rassenhygieniker Berthold Kihn (1895–1964), der Astel und der Universitätsleitung ein willkommenerer Kandidat im Sinne der Verstärkung des nationalsozialistischen Profils der Universität Jena war [36, 37]. Kihn war von einer regulären Berufungskommission ausgewählt worden, der unter anderem auch Berger angehört hatte [11]. Nach dem Ausscheiden aus dem Jenaer Universitätsbetrieb im Oktober 1938 wechselte Berger an ein Privatsanatorium in Bad Blankenburg, etwa 40 km südwestlich von Jena im Thüringer Wald (Abb. 7). Von September bis Dezember 1939 vertrat er Kihn noch einmal kurzfristig interimsweise aufgrund dessen Einberufung zu Kriegsbeginn. In dieser kurzen Zeit plante Berger eine Versuchsserie zu der Frage, ob mentale Prozesse ein Korrelat in den höchsten EEG-Frequenzen haben und ob auf diese Weise ein Nachweis telepathischer Übertragungen möglich sei. Dazu hatte er den Bau eines Spezialverstärkers in Auftrag gegeben, der unter den Bedingungen der Kriegswirtschaft aber nicht mehr hergestellt werden konnte, sodass die geplanten Experimente unmöglich wurden [1].
Am 01.03.1941 bat Karl Astel Berger um erneute Tätigkeit im EGOG [34]. Einige Quellen berichten von einer euphorischen Bejahung dieser Anfrage durch Berger [11], während andere beschreiben, dass er mit Verweis auf seinen schlechten Gesundheitszustand abgelehnt habe [34]. In jedem Falle kam es zu keiner nochmaligen EGOG-Tätigkeit Bergers. Ab März 1941 litt er bereits unter körperlicher Auszehrung und Schlafstörung, die mutmaßlich im Zusammenhang mit einer schweren Depression standen. Ausgehend von einem grippalen Infekt, habe er Herzbeschwerden entwickelt, die in einem Herzinfarkt gipfelten [11]. Im Mai 1941 erfolgte eine stationäre Aufnahme in der Medizinischen Universitätsklinik in Jena, wo Hans Berger in den frühen Morgenstunden des 01.06.1941 sein Leben beendete, indem er sich in seinem Krankenzimmer erhängte.
Rudolf Lemke erfuhr gemäß einem kurzen Notizbucheintrag am Folgetag von Bergers Tod und fertigte daraufhin am 03.06.1941 Gipsabdrücke von Gesicht und Hand Hans Bergers an (Abb. 8). Diese Gips-Totenmaske wurde später in Bronze gegossen und verblieb über viele Jahrzehnte im Familienbesitz.
Am 04.06.1941 wurde Hans Berger auf dem Jenaer Johannisfriedhof in direkter Nachbarschaft zur Jenaer Nervenklinik beigesetzt (Abb. 9).

Nachwirken

Nach dem Krieg übernahm Rudolf Lemke zunächst kommissarisch die Leitung der Jenaer Nervenklinik und wurde 1949 formell auf den Lehrstuhl für Psychiatrie berufen [31]. Rudolf Lemke hielt Hans Berger stets in Ehren und ließ die Jenaer Nervenklinik 1956 in „Hans-Berger-Klinik“ umbenennen (Abb. 10).
Dieser Name hatte über viele Jahrzehnte Bestand. Die in den späten 1990er-Jahren begonnene Aufarbeitung der Rolle der Mitglieder der Medizinischen Fakultät der Universität Jena während des Nationalsozialismus führte nicht nur Bergers EGOG-Tätigkeit ins Bewusstsein. Sie zeigte ferner, dass Berger zwar kein Mitglied der NSDAP war, aber ab 1934 – wie rund 7 % der Ärzteschaft – förderndes Mitglied der SS [33, 34, 38, 39]. Berger trat 1935 in den „Reichsbund der Kinderreichen“ ein und war Mitglied in der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP), deren Programmatik neben Nationalismus und Antisemitismus u. a. auch völkische Elemente enthielt. Im Mai 2022 entschied der Vorstand des Universitätsklinikums Jena daher, den Namen „Hans-Berger-Klinik“ endgültig wieder abzulegen [40].
Auch in der Deutschen Gesellschaft für klinische Neurophysiologie (DGKN) wurde die Rolle diverser Ärzte und Wissenschaftler im Nationalsozialismus diskutiert. In der Folge sprach sich auf der DGKN-Mitgliederversammlung im Mai 2021 eine deutliche Mehrheit dafür aus, sich generell von namensgebundenen Bezeichnungen für Preise zu lösen und somit u. a. auch den seit 1960 bis 2019 vergebenen „Hans-Berger-Preis“ nun ganz sachlich in „DGKN-Verdienstmedaille für das Lebenswerk im Bereich Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung“ umzubenennen [41].
Trotz der die Person belastenden Fakten hat die Leistung Hans Bergers mit der Einführung des EEGs in die klinische Medizin Bestand. Berger wurde für seine Entdeckung 1940 erstmals für den Nobelpreis nominiert. Unter den damals 65 Vorschlägen haben gleich 3 auf ihn gelautet [42] – einer der Vorschlagenden war offenbar der vorgenannte englische Nobelpreisträger Lord Edgar Douglas Adrian. Kriegsbedingt wurde der Preis zwischen 1940 und 1942 jedoch nicht vergeben. Weitere Nominierungen 1942 und 1947 wurden aufgrund Bergers zwischenzeitlichen Todes nicht mehr berücksichtigt [42]. Gleiches gilt für eine mutmaßlich letzte Nominierung aus dem Jahr 1948 durch den Leiter der Istanbuler Universitäts-Psychiatrie Ihsan Sükrü Aksel [43].
Während seiner aktiven Zeit war Berger eher ein Einzelkämpfer, der seine Forschungsinhalte weitgehend für sich behielt und nur wenige unmittelbar beteiligte Assistenten partiell einweihte und kaum involvierte [32]. Wohl unter anderem aus diesem Grunde kann man kaum von „Berger-Schülern“ sprechen, wenngleich es jedoch 5 seiner Assistenten bis in höchste akademische Positionen an deutschen Universitäten schafften: Heinz Boening (Gießen), Paul Hilpert (Halle), Walter Jacobi (Greifswald), Kurt Kolle (München), Rudolf Lemke (Jena) [32].
Bergers Erfindung und Lebenswerk, das EEG, findet bis heute breite Anwendung – allen voran in der Epileptologie, aber auch in der Somnologie, zur Bestimmung von Koma- und Narkosetiefe sowie zur Feststellung des dissoziierten Hirntodes. Gerade in der Epileptologie bleibt es trotz aller Fortschritte der bildgebenden Diagnostik und Genetik auch 100 Jahre nach seiner Entdeckung unverzichtbar.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

J.R. Lemke, G. Kluger und G. Krämer geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
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Literatur
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Zurück zum Zitat Berger H (1904) Über die körperlichen Äußerungen psychischer Zustände. Weitere experimetelle Beiträge zur Lehre von der Blutzirkulation in der Schädelhöhle des Menschen. Gustav Fischer Verlag, Jena Berger H (1904) Über die körperlichen Äußerungen psychischer Zustände. Weitere experimetelle Beiträge zur Lehre von der Blutzirkulation in der Schädelhöhle des Menschen. Gustav Fischer Verlag, Jena
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Zurück zum Zitat Berger H (1910) Untersuchungen über die Temperatur des Gehirns. Gustav Fischer Verlag, Jena Berger H (1910) Untersuchungen über die Temperatur des Gehirns. Gustav Fischer Verlag, Jena
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Zurück zum Zitat Tolk K (2018) Therapeutische Unzulänglichkeiten und nationale Überzeugungen. Wie die Jenaer Psychiater um Hans Berger in der Zwischenkriegszeit ihre Patienten behandelten. Friedrich-Schiller-Universität, Jena Tolk K (2018) Therapeutische Unzulänglichkeiten und nationale Überzeugungen. Wie die Jenaer Psychiater um Hans Berger in der Zwischenkriegszeit ihre Patienten behandelten. Friedrich-Schiller-Universität, Jena
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Zurück zum Zitat Aksel IS (1948) Schreiben an Hans Berger am 10. Mai 1948. Universitätsarchiv Jena (UAJ_Bestand_V_Abt_XLVI_Nr_17_Bl_1) Aksel IS (1948) Schreiben an Hans Berger am 10. Mai 1948. Universitätsarchiv Jena (UAJ_Bestand_V_Abt_XLVI_Nr_17_Bl_1)
Metadaten
Titel
Hans Berger und 100 Jahre Elektroenzephalogramm
Einblicke in sein Leben und seine Forschungen zum „Elektrenkephalogramm“
verfasst von
Prof. Johannes R. Lemke
Gerhard Kluger
Günter Krämer
Publikationsdatum
24.02.2024
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Clinical Epileptology / Ausgabe 2/2024
Print ISSN: 2948-104X
Elektronische ISSN: 2948-1058
DOI
https://doi.org/10.1007/s10309-024-00664-x

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