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DGIM Innere Medizin
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Publiziert am: 27.04.2023

Leitsymptom: Obstipation

Verfasst von: Stefan Müller-Lissner
Eine gelegentliche Obstipation ist meist selbstlimitierend. Die Ursache einer chronischen Obstipation bleibt in den meisten Fällen unklar. Ihre Prävalenz liegt bei rund 15 %. Die Rom-Kriterien erlauben eine standardisierte Diagnose. Technische Untersuchungen sind i. d. R. nicht angezeigt. Der Einnahme von Laxantien sollte eine Ballaststoffgabe vorausgehen. Die bei uns erhältlichen Laxantien sind sicher, gegen ihre auch langfristige Anwendung ist bei gegebener Indikation und korrekter Dosierung nichts einzuwenden. Chirurgische Eingriffe kommen selten in Betracht. Bei Opioid-induzierter Obstipation kann die Therapie mit peripher wirksamen Opiatantagonisten versucht werden.

Einleitung

Die Obstipation begleitet die Menschheit seit eh und je. Auf eine entsprechend lange Historie blicken Abführmaßnahmen zurück, seien sie chemischer (Senna) oder physikalischer Art (Klistiere). Von Ausnahmen abgesehen ist die Obstipation ungefährlich, sodass die Indikation zur Behandlung nur vom Leidensdruck des Patienten abhängt.

Pathophysiologie

Eine gelegentliche, d. h. nur über eine kürzere Zeit andauernde Obstipation ist als Reiseobstipation (z. B. Vermeidung des Toilettenbesuchs bei schlechten hygienischen Verhältnissen, fremdbestimmter Tagesablauf, Jetlag) geläufig, teils auch durch andere soziokulturelle Gegebenheiten oder Bettlägerigkeit verursacht (Rao et al. 2022). Erwähnenswert ist die gern übersehene Stuhlimpaktion des Rektums (Abb. 1).
Die Ursache einer chronischen Obstipation bleibt in den meisten Fällen unklar. Bei extremen Formen der Transitverzögerung (Slow-Transit-Obstipation) werden Störungen des darmeigenen Nervensystems vermutet. Abgesehen von der Schwangerschaft wird die Bedeutung endokriner Ursachen meist überschätzt. Neurologische Erkrankungen gehen dagegen zwar häufig mit einer Obstipation einher. Sie sind aber selten wirksam zu behandeln oder gar zu heilen. Manche Medikamente führen aufgrund ihres Wirkmechanismus häufig zur Obstipation. Ihre Anzahl ist allerdings überschaubar (Tab. 1).
Tab. 1
Medikamente als Ursache der Obstipation
Obstipierendes Medikament
Geeignete Maßnahme
Antihypertensiva (Calcium-Antagonisten, Clonidin)
andere Klasse (z. B. ACE-Hemmer oder ß-Blocker)
Zyklische Antidepressiva
Anti-Parkinson-Medikamente
Laxantien
Laxantien oder PAMORAs (peripherally acting μ-opiate receptor antagonists; peripher wirksame Opiatantagonisten)

Pathophysiologie der Defäkation

Die bisher genannten Ursachen verzögern den Transit im Colon. Davon abzugrenzen sind Störungen der Defäkation durch Gefügestörungen des Beckenbodens (Beckenbodensenkung, Rektozele, innerer Prolaps) oder eine fehlerhafte Bedienung des analen Sphinkters (Beckenbodendyssynergie) (Rao et al. 2019). Der M. Hirschsprung ist im Erwachsenenalter eine Rarität.

Epidemiologie

Die Prävalenz der chronischen Obstipation bei Anwendung der Rom-Kriterien liegt bei rund 15 % (Scott et al. 2021). Frauen sind im jüngeren Erwachsenenalter zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Männer. Im höheren bis hohen Lebensalter „holen die Männer aber auf“. Dies ist möglicherweise durch die dann zunehmende Multimorbidität bedingt.

Klinik

Nur ein Teil der Patienten, die sich als verstopft bezeichnen, hat eine niedrige Stuhlfrequenz. Für die meisten Patienten stehen Völlegefühl, harter Stuhlgang und/oder heftiges Pressen zur Stuhlentleerung im Vordergrund. Die chronische Obstipation geht mit einer signifikant verschlechterten Lebensqualität einher (Aziz et al. 2020).
In den mehrfach revidierten „Rom-Kriterien“ wurden Standards zur Diagnosestellung der chronischen Obstipation formuliert (Schmulson und Drossman 2017; Aziz et al. 2020):
  • Mindestens zwei der folgenden Symptome über insgesamt ≥ 3 Monate mit Beginn vor ≥ 6 Monaten
    • Pressen bei > 25 % der Defäkationen
    • Knollige oder harte Stühle bei > 25 % der Defäkationen
    • Gefühl der inkompletten Entleerung nach > 25 % der Defäkationen
    • Gefühl der anorektalen Obstruktion/Blockade bei > 25 % der Defäkationen
    • Manuelle Manöver zur Entleerung bei > 25 % der Defäkationen nötig (z. B. digitale Entleerung, manuelle Unterstützung des Beckenbodens)
    • < 3 Stuhlentleerungen/Woche
  • Keine ungeformten Stühle, keine hinreichenden Kriterien für Reizdarm

Diagnostik

Die Basisdiagnostik bei chronischen Obstipation ist in einer kürzlich aktualisierten Leitlinie skizziert (Abschn. 6.7) (Andresen et al. 2022). In den meisten Fällen reicht die Anamnese zur Diagnosestellung aus. Die körperliche Untersuchung dient vorwiegend dem Ausschluss organischer und anatomischer Ursachen. Wenn keine Alarmsymptome bestehen und die Basisdiagnostik unauffällig bleibt, soll zunächst eine Probetherapie erfolgen.
Die folgenden technischen Untersuchungen sind grundsätzlich sinnvoll, kommen aber erst nach mehreren erfolglosen Behandlungsversuchen in Betracht.
  • Die Transitzeitmessung mit röntgendichten Markern (normal < ca. 70 h) bildet die Grundlage für die Diagnose eines langsamen Colontransits (Slow-Transit-Obstipation, Transitzeit deutlich über 100 Stunden).
  • Die anorektale Manometrie fällt bei Beckenbodendyssynergie (fehlende Relaxation des Sphinkters beim Pressen) pathologisch aus. Die Bestätigung durch ein zweites Verfahren ist erforderlich.
  • Die Defäkografie erfasst sowohl morphologische/anatomische Abnormitäten (z. B. Rektozele, Intussuszeption) als auch die Beckenbodendyssynergie. Als konventionelle Defäkografie ist sie aber mit einer erheblichen gonadalen Strahlenbelastung verbunden. Die MRT-Defäkografie bietet eine gleichwertige Alternative, soweit dabei die Beine flektiert werden können (Martín-Martín et al. 2017). Die Untersuchung liefert allerdings in bis zu ¾ der Patienten auffällige Befunde unklarer Relevanz.
  • Bisweilen ist eine erweiterte Diagnostik (z. B. neurologische oder endokrinologische Zusatzuntersuchungen) zur Aufdeckung sekundärer Formen angezeigt.
Eine Stuhlanalyse auf Bakterien oder Pilze liefert keine relevanten Ergebnisse und sollte nicht durchgeführt werden.

Differenzialdiagnostik

Die gelegentliche Obstipation, etwa auf Reisen, ist meist selbstlimitierend und kann bei Bedarf mit Laxantien behoben werden. Eine Darmobstruktion führt außer zum Ausbleiben des Stuhlgangs kurzfristig noch zu weiteren Symptomen (kolikartige Schmerzen, Erbrechen). Sie ist daher meist leicht zu erkennen.

Therapie

Die Indikation zur Behandlung ergibt sich ausschließlich aus dem Leidensdruck der Patienten.

Aufklärung und Allgemeine Maßnahmen

Es gibt keine physiologisch minimal erforderliche Stuhlfrequenz, sodass durch seltenen Stuhlgang keine Nachteile für die Gesundheit zu erwarten sind. Obstipierte sollten sich bemühen, jeden Stuhldrang zu befolgen. Körperliche Aktivität ist zwar gesund und mag beim nicht Obstipierten einen Entleerungsreiz darstellen, Obstipierten sollte ein Erfolg jedoch nicht in Aussicht gestellt werden (Tab. 2). Bauchdeckenmassage wird von manchen Patienten mit chronischer Obstipation zwar geschätzt. Sie verbessert aber mehr das subjektive Empfinden, nicht den Colontransit oder den Laxantienbedarf. Bei vermutlich medikamentös induzierter Obstipation sollen zunächst die Indikation und Dosierung des fraglichen Medikaments überprüft werden (Tab. 1).
Tab. 2
Sog. Allgemeinmaßnahmen bei chronischer Obstipation
Aufklärung über Stuhlfrequenz
Empfohlen
Zeit für Toilettenbesuch
Empfohlen
Frühstücken
Empfohlen
Flüssigkeitsdefizit ausgleichen
Empfohlen
Flüssigkeitszufuhr weiter steigern
Unwirksam
Körperliche Aktivität verordnen
Unwirksam*
Probebehandlung mit Ballaststoff
Empfohlen
* wahrscheinlich, weil die Empfehlung nicht befolgt wird.

Ernährung

Die motorische Aktivität des Colons ist nach dem Aufstehen groß und wird durch ein Frühstück nochmals stark gesteigert. Daher ist ein Frühstück mit nachfolgender Zeit für den Toilettenbesuch empfehlenswert. Ein Flüssigkeitsdefizit ist zwar auszugleichen, die Steigerung der Trinkmenge über die „normalen“ ca. 1,5 bis 2,l hat aber keine therapeutische Wirkung (Müller-Lissner et al. 2005).
Der Gabe bzw. Empfehlung von Laxantien sollte eine probatorische Ballaststoffgabe voraus gehen. Wenn dadurch die Beschwerden ausreichend gebessert werden, erübrigt sich auch eine weitere Diagnostik.
Vollkornprodukte, speziell Weizenkleie, steigern das Stuhlvolumen, dasselbe gilt für bakteriell ebenfalls nicht spaltbare gelbildende Ballaststoffe wie Flohsamenschalen (Plantago ovata), die zudem besser verträglich sind (McRorie et al. 2020). Obst, Gemüse und vor allem Salate enthalten deutlich weniger wirksame Ballaststoffe. Verschiedene Obstsorten können jedoch über ihren Gehalt an Sorbit laxierend wirken. Besonders zu nennen sind hier Trockenpflaumen aufgrund ihres Gehalts an Sorbit, nicht spaltbaren Ballaststoffen, Polyphenolen und Diphenylisatin. Milchzucker (Laktose) in Form von Pulver oder schlicht als Milch wirkt beim Überschreiten der Digestionskapazität für Laktose ebenfalls laxierend. Schokolade scheint nur in Deutschland als obstipierend zu gelten.

Behandlung der Beckenbodendyssynergie

Wenn es gelingt, durch Steigerung des Stuhlvolumens das Pressen zu vermeiden, so entfällt auch die paradoxe Kontraktion des analen Sphinkters. Andererseits soll die „Bedienungsstörung“ abtrainiert werden. Dazu wird dem Patienten die Sphinkterfunktion erklärt und das Pressen mit Relaxation des Sphinkters bei digitaler Palpation geübt. Wirksamer dürfte das Biofeedbacktraining sein, das mit speziellen Geräten zu Hause durchgeführt werden kann (Rao et al. 2019).

Laxantien

Ein Überblick über die heute gebräuchlichen Laxantien und ihre Wirkmechanismen findet sich in Abb. 2 (Luthra et al. 2019). Die Dosis und insbesondere die Einnahmefrequenz richten sich nach den Bedürfnissen des Patienten. Ziel ist ein weicher, aber geformter Stuhl, der ohne starkes Pressen entleert werden kann. Eine Begrenzung des Einnahmezeitraums ist unbegründet.
Wenn bei einem Patienten eine medikamentöse Maßnahme unbefriedigend wirkt oder schlecht vertragen wird, sollte auf eine andere Wirkstoffklasse gewechselt werden (Andresen et al. 2022). Die neu entwickelten Substanzen scheinen den klassischen Laxantien nicht überlegen zu sein. Direkte Vergleichsstudien fehlen aber. Bei unzureichender Wirkung einer Monotherapie kann eine Kombination aus Präparaten unterschiedlicher Klassen versucht werden.

Orale Laxantien

Unter dem Begriff salinische Laxantien werden Magnesiumhidroxid (Mg(OH)2), Glaubersalz (Na2SO4), Bittersalz (MgSO4·7 H2O) und Karlsbader Salz (Na2SO4·10H2O) zusammengefasst. Sie sind schlecht resorbierbar und wirken daher osmotisch. Da sie zum geringen Teil doch resorbiert werden, sind sie bei Herz- und Niereninsuffizienz problematisch. Wegen ihres Geschmacks sind sie mit Ausnahme des Magnesiumhidroxids für die Langzeitgabe ohnehin wenig geeignet.
Macrogol (Polyethylenglycol, Molekulargewicht 3350–4000) kann als synthetischer, bakteriell nicht spaltbarer Ballaststoff betrachtet werden. Es bindet Wasser und erhöht damit das Stuhlvolumen. Mangels Spaltbarkeit kommt es nicht zur Gasbildung. Ein Elektrolytzusatz zum Macrogol bietet keine Vorteile, verschlechtert aber den Geschmack und damit die Akzeptanz (Lam et al. 2011). Die Tagesdosis beträgt 10–30 g.
Die Disaccharide und Zuckeralkohole können von den Dünndarmenzymen nicht (Lactulose) oder nur beschränkt (Laktose) in Monosaccharide gespalten werden, oder ihre Resorbierbarkeit ist begrenzt (Sorbit). Sie werden dann jedoch im Colon bakteriell metabolisiert und verlieren daher ihre Wasserbindungsfähigkeit und damit auch ihre Wirkung, und zwar umso mehr, je länger sie im Colon bleiben. Daher sind sie gerade bei langsamem Transit schlecht wirksam. Für viele Patienten störend ist die Gasbildung und bei Lactulose der süße Geschmack. Die Tagesdosis liegt bei 10–30 g.
Das Prokinetikum Prucaloprid greift am 5-HT4-Rezeptor an. Es ist angezeigt für Patienten, die mit anderen Laxantien nicht befriedigend behandelt waren. Die tägliche Einmaldosis beträgt 1–4 mg.
Bisacodyl wird in dragierter Form angeboten, da es sonst im Dünndarm resorbiert und enterohepatisch zirkulieren würde. Durch Hydrolasen des Colons wird es zu Bis-(p-hydroxyphenyl)-pyridyl-2-methan aktiviert (Abb. 3). Als Einmaldosis werden 1–2 Dragees (10–20 mg) empfohlen.
Anders als Bisacodyl passiert sein Ester Natrium-Picosulfat den Dünndarm unverändert und kann deshalb in Tropfenform gegeben werden. Es wird im Colon bakteriell aktiviert. Als Einmaldosis werden 10–18 Tropfen (7,5–14 mg) empfohlen.
Anthrachinone sind pflanzlichen Ursprungs und mit Ausnahme der Sennoside schlecht untersucht. Sie liegen als Glycoside vor, werden daher nicht resorbiert und im Colon bakteriell aktiviert. Die bräunliche Verfärbung der Colonschleimhaut nach längerer Einnahme (Pseudomelanosis coli) ist funktionell bedeutungslos. Die Einmaldosis reiner Sennoside beträgt 10–20 mg.

Nebenwirkungen

Alle bei uns im Handel erhältlichen Laxantien sind sicher und gegen ihre (auch langfristige) Anwendung ist bei gegebener Indikation und korrekter Dosierung nichts einzuwenden. Elektrolytverluste sind bei chronischer Überdosierung zu erwarten, bei vernünftiger Dosierung wurden sie nie beschrieben. Dies gilt auch für die Hypokaliämie, obwohl vor dieser immer wieder gewarnt wird (Müller-Lissner et al. 2005). Nur wenige Patienten mit langsamem Transit berichten über eine Gewöhnung an die Substanzen und wechseln hin und wieder das Präparat. Eine Gewöhnung an Laxantien ist daher auch bei langfristiger Einnahme grundsätzlich nicht zu befürchten.

Rektale Maßnahmen

Hierzu existieren fast keine systematischen Untersuchungen. An der Wirksamkeit von Einläufen, salinischen Klysmen und Glycerin-, Bisacodyl- oder CO2-haltigen Zäpfchen besteht allerdings kein Zweifel. Die kurze Zeit bis zum Wirkungseintritt macht sie gut steuerbar. Die Applikation ist manchen Patienten zwar unangenehm, die Verträglichkeit jedoch gut. Zäpfchen und Klysmen bieten sich vor allem bei Defäkationsstörungen an. Phosphathaltige Klysmen sollen nicht dauerhaft angewendet werden.
Die Entscheidung zwischen oralen und rektalen Laxantien richtet sich nach der Präferenz des Patienten.

Chirurgische Eingriffe

Die Indikation zur Colektomie unter Belassung des Rektums soll beschränkt werden auf Patienten mit schwerer therapierefraktärer Slow-Transit-Obstipation und/oder idiopathischem Megacolon (Patton et al. 2020). Zuvor müssen hypomotile Störungen des Magens und Dünndarms ausgeschlossen werden. Vor einer subtotalen Kolektomie kann ein Ileostoma angelegt werden, um ihre Wirksamkeit sicherzustellen. Alternativ kann auch eine definitive Ileostomie angelegt werden. Auch die Sakralnervenstimulation kann für die Behandlung der schweren, therapierefraktären Slow-Transit-Obstipation versucht werden (Kamm et al. 2010).
Die Raffung einer Rektozele kann die Defäkation verbessern, wenn eine nennenswerte Retention von Darminhalt belegt ist. Ein innerer Rektumprolaps kann durch Rektopexie mit Sigmaresektion oder die STARR-Operation behoben werden. Die anatomische Korrektur des Beckenbodens verbessert die Beschwerden jedoch nicht zuverlässig.

Stufenschema

Die Therapie der chronischen Obstipation sollte gemäß einem Stufenschema erfolgen (Abb. 4) (Andresen et al. 2022).

Besondere Aspekte

Schwangerschaft und Stillzeit

Empfehlungen zum Einsatz der Laxantien während Schwangerschaft und Stillzeit finden sich in Tab. 3 (Brigstocke et al. 2022). Da diese Personengruppen aus den klinischen Studien ausgeschlossen werden, ist die Datenbasis hierzu dürftig.
Tab. 3
Einsatz der Laxantien während Schwangerschaft und Stillzeit
Substanz/Klasse
Schwangerschaft
Stillzeit
Evidenz
Empfehlung
Evidenz
Empfehlung
Salinische Laxantien
Lange Erfahrung, aber keine Daten
Nicht empfohlen
Lange Erfahrung, aber keine Daten
Nicht empfohlen
Phosphatsalze
Keine Daten
Kontraindiziert
Keine Daten
Nicht empfohlen
Zucker und Zuckeralkohole
Nicht absorbiert, lange Erfahrung
Kein Einwand
Nicht absorbiert, lange Erfahrung
Kein Einwand
Macrogol
Minimal absorbiert
Kein Einwand
Minimal absorbiert
Kein Einwand
Prucaloprid
Keine Daten
Kontraindiziert
Keine Daten
Nicht empfohlen
Lubiproston
Keine Daten
Kontraindiziert
Keine Daten
Nicht empfohlen
Linaclotid
Keine Daten
Kontraindiziert
Keine Daten
Nicht empfohlen
Sennoside
Lange Erfahrung, klinische Daten
Kein Einwand
Geht nicht in die Milch
Kein Einwand
Bisacodyl & Natrium Picosulfat
Lange Erfahrung, klinische Daten
Kein Einwand
Geht nicht in die Milch
Kein Einwand

Opiatinduzierte Obstipation

Sie kommt bei allen Darreichungsformen von Opioiden in rund der Hälfte der Fälle vor (Müller-Lissner et al. 2017). Wahrscheinlich wird die Symptomatik durch die hemmende Wirkung der Opioide mindestens auf Magen und Dünndarm mitverursacht („opiatinduzierte Darmstörung“). Die verfügbaren Laxanzien sind auch hier wirksam. Ihre prophylaktische Gabe ist kontrovers. Anstelle von Laxantien können peripher (aber eben nicht zentral!) wirkende Opiatantagonisten eingesetzt werden (Abb. 5).
Literatur
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